City2Share-Projekt: Welche Unternehmen engagieren sich?

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Guten Tag, wer wie ich in München lebt, sieht es jeden Tag: Die Stadt wächst. Und zwar enorm. Das geht auch so weiter. Stadtplaner sagen voraus, dass 2030 in der bayerischen Landeshauptstadt 1,65 Millionen Menschen leben werden. Das wären 200.000 mehr als 2013. Das heißt: Auch 200.000 Menschen, die in die Arbeit müssen, zum Einkaufen gehen oder ins Kino fahren. Selbst wenn Viele angesichts der jetzt schon langen Staus mit dem Rad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen werden, wird es bald noch enger auf den Straßen. Und die Menschen, von hohen Mieten ohnehin geplagt, werden schon morgens genervt aus dem Haus gehen. Der gemütliche Bayer droht zu einer aussterbenden Spezies zu werden.

Dass es immer enger wird, ist auch den Stadtvätern klar. Die Münchner Stadtverwaltung kann sich – zusammen mit der Hamburger – seit Kurzem glücklich schätzen, dass sie Teil des City2Share-Projekts geworden sind (siehe News der Woche). Von 2016 bis 2020 läuft es. Angeschoben wird es vom Bundesumweltministerium. Ziel ist es, für ausgewählte Stadtquartiere – im Fall München Obersendling und Isarvorstadt – innovative Mobilitäts- und Lieferkonzepte zu entwickeln. Die Ansätze lesen sich vielversprechend: E-Lieferkonzept, E-Lastenräder, innovatives Sharing-System für E-Fahrzeuge und induktive Ladestationen, Einbindung von Pedelecs in ein bestehendes Mietradsystem.

Dass dieses Projekt ein Weg in eine bessere Zukunft im urbanen Raum sein kann, haben auch ein paar Unternehmen entdeckt. Auf Anfrage meiner Kollegin Nadine Bradl hat der KEP-Dienstleister UPS bestätigt, künftig mit an Bord des Projekts zu sein. Die Münchner Urgesteine Siemens und BMW engagieren sich bereits. Nicht unbedingt nur wegen ihrer Liebe zu ihrer Stadt: Sie wittern auch neue Geschäftsmodelle.

Beispiel BMW: Noch verdient der Münchner Autobauer mit 7er-BMW-Schlitten und Rolls-Royce-Luxuskarossen gutes Geld. Aber die E-Fahrzeuge i3 und i8 haben in Sachen Verkaufszahlen gerade Mal die 50.000-Stück-Hürde genommen. Kein Grund für eine Weißbier-Party also. Dafür müsste BMW-Chef Harald Krüger noch mehr Gas geben. Aber er lenkt den Konzern in die richtige Richtung: Anlässlich des 100. Geburtstags des Autobauers kündigte er an, dass BMW ein „Hightech-Mobilitätsanbieter“ wird. Ein Car-Sharing-Projekt gibt es ja schon. Und 2021 soll der BMW i Next auf den Markt kommen. Ein autonom fahrendes E-Auto, das digital vernetzt ist. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber ins City2Share-Projekt würde das Fahrzeug gut passen.

Ich wünsche Ihnen einen entschleunigten Start in den Tag.
 
Herzliche Grüße

Thilo Jörgl
Chefredakteur LOGISTIK HEUTE

Thilo Jörgl
ehem. Chefredakteur (bis 2018)

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