Sonstige

Preisverleihung: SCM-Award 2010

Preisverleihung: SCM-Award 2010
Preisverleihung: SCM-Award 2010

BMW Motorrad ist Gewinner des diesjährigen „Supply Chain Management Award“, der alljährlich die beste Supply-Chain-Lösung oder eine herausragende Umsetzung in Teilbereichen der Wertschöpfungskette prämiert. Eine 12-köpfige Jury von Vertretern aus Industrie, Wissenschaft, Fachmedien und Beratung hat den Geschäftsbereich Motorrad der BMW Group für den Aufbau eines Lieferanten-Risikomanagements als Bestandteil eines integrierten und durchgängig kollaborativen Zulieferer-Managementsystems ausgezeichnet.

Der Preis wurde BMW auf der „ebs Supply Chain Conference“ an der European Business School in Oestrich-Winkel vor rund 200 Teilnehmern feierlich überreicht. Die Auszeichnung wird von der internationalen Unternehmensberatung PRTM Management Consultants, dem Fachmagazin LOGISTIK HEUTE und dem Supply Chain Management Institute (SMI) der European Business School vergeben.
Der diesjährige Wettbewerb war der bislang kompetitivste. Mehr als ein Dutzend sehr guter Bewerbungen wurden eingereicht und von der Jury bei Unternehmensbesuchen evaluiert. (ps)



Spitzenleistung im kollaborativen Supplier-Management

„Die Konsequenz, mit der das neue System umgesetzt wurde, ist beeindruckend und elegant zugleich. Gerade vor dem Hintergrund der massiven Absatzkrise des letzten Jahres markiert die BMW-Lösung und die damit erreichte Versorgungs-sicherheit eine Spitzenleistung im Supply Chain Management. Herausragend ist die Lösung vor allem unter dem Aspekt der Kollaboration zwischen OEM und Lieferanten“, betonte Jurymitglied Harald Geimer, Geschäfts-führer von PRTM Management Consultants, den Vorbildcharakter der ausgezeichneten Lösung. BMW Motorrad hat den Aufbau eines durchgängigen Lieferantenbewertungssystems kontinuierlich vorangetrieben und nach und nach einzelne Elemente wie Lieferantenauswahl und -audits, Lieferanten-entwicklung und -integration sowie das Lieferanteninformationsmanagement implementiert.

Als während der Krise im Jahr 2009 der weltweite Markt für Motorräder um über ein Drittel einbrach, waren viele Zulieferer direkt von der Insolvenz betroffen oder kämpften um den Fortbestand, wodurch insgesamt 80 Prozent der BMW-Motorrad-Produktion durch potenzielle Materialausfälle gefährdet war. In dieser Zeit hat BMW Motorrad ein umfassendes Konzept zur Identifikation und Bewertung von Zulieferern und deren Ausfallrisiko entwickelt und implemen-tiert. Dieses Konzept umfasst im Einzelnen die Identifikation von Risiko-lieferanten, die Einleitung von Maßnahmen basierend auf der Risikogruppen-einschätzung sowie die Unterstützung bei der Krisenentschärfung und einen „Werkzeugkasten“ zur Risiko- bzw. Schadensminimierung mit einem dezidierten Kennzahleninventar.


„Wir freuen uns außerordentlich darüber, dass die harte und konse-quente Arbeit in der Implementierung unseres Zulieferer-Management-systems, neben den erheblichen prozessualen Verbesserungen für BMW Motorrad und seine Lieferanten, von einer externen, unabhängigen Fachjury prämiert wird. Der Gewinn des ‚Supply Chain Management Awards‘ ist nicht nur für uns selbst, sondern auch für alle beteiligten Lieferanten eine besondere Auszeichnung“, sagte Klaus Allisat, Leiter Materialwirtschaft, BMW Motorrad, bei der Preisverleihung.


 

 

Lösung mit Leuchtturmcharakter und zugleich Auftrag für die Zukunft“

Eine Besonderheit der Supply-Chain-Lösung ist die vollständige Integration des Zulieferer-Risikomanagements in bestehende Elemente des Lieferanten-Managementsystems, das heißt die durchgängige Verknüpfung von verfügbaren Informationen über alle IT-Systeme, klar definierte Prozesse und Schnittstellen sowie die einheitliche Verwendung von Kennzahlen. Dadurch ist BMW Motorrad heute in der Lage, potenziell gefährdete Zulieferer frühzeitig zu identifizieren und durch finanzielle und operative Maßnahmen gezielt zu unterstützen.

 

„Die von BMW Motorrad entwickelte Lösung hat für die gesamte Industrie Leuchtturmcharakter. Ein Leuchtturm, an dem sich alle Industriekapitäne orientieren können, der aber auch einen Auftrag für die Zukunft darstellt“, betonte Jurymitglied und Laudator Dieter Ruh, Logistikleiter des Automobilzulieferers Webasto. Gerade als Vertreter der Lieferantenseite wisse er und wünsche er sich, dass mehr solcher Ansätze entwickelt werden. Supply Chain Risk Management müsse viel öfter unternehmensübergreifend verstanden und umgesetzt werden. Informationen gemeinsam zu erheben und auszutauschen und Risiken gemeinsam zu bewerten sei entscheidend für den Erfolg beider Seiten. „Supply-Chain-Risikomanagement ist keine Einbahnstraße“, mahnte der Laudator.

 

 

Trotz Krise: Jedes bestellte Motorrad wurde ausgeliefert

Durch das Risikomanagement-Konzept und das Lieferanten-Management-system konnte BMW Motorrad trotz manch insolventer Zulieferer und über 30 stark gefährdeten Zulieferern sicherstellen, dass jedes bestellte Motorrad produziert und ausgeliefert wurde. „Herausragend war dabei insbesondere die Umsetzung des Konzepts unter dem Aspekt der Kollaboration mit dem Ziel, gemeinsam mit dem Zulieferer eine tragfähige Lösung zu finden. Beispielhaft unterstützte ein mehrköpfiges BMW-Team für insgesamt über 30 Tage einen insolventen Zulieferer vor Ort und konnte so das Fortbestehen des Zulieferers sicherstellen“, ergänzte Prof. Dr. Christopher Jahns, Rektor der European Business School (EBS) und Executive Director des Supply Chain Management Institute (SMI). Weitere Effekte waren eine deutliche Verbesserung der Anlieferqualität und eine höhere Transparenz über existierende Lieferantenrisiken, um den Reaktionszeitraum für die Vorbereitung präventiver Maßnahmen signifikant zu steigern.

 

Lesen Sie mehr über das Siegerkonzept in der LOGISTIK HEUTE-Ausgabe 4/2010 ab Seite 24. 

 

Zum SCM-Award



Für den „Supply Chain Management Award“ können sich produzierende Unternehmen aller Branchen bewerben. Ausgezeichnet werden innovative Lösungen im Supply Chain Management, die dazu beigetragen haben, die Wettbewerbsfähigkeit wesentlich zu verbessern und die wegweisend für andere Unternehmen sind. Preiswürdig sind überzeugende End-to-End-Supply-Chain-Lösungen ebenso wie herausragende Umsetzungen in Teilbereichen der Wertschöpfungskette. Ausdrücklich erwünscht sind auch partnerschaftliche Bewerbungen von Unternehmen, die über ein erstklassiges Wertschöpfungsnetzwerk miteinander verbunden sind bzw. unternehmensübergreifend beispielgebende Supply-Chain-Lösungen implementiert haben.

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Dem SCM-Award liegt ein zweistufiges Auswahlverfahren zugrunde. In einer ersten Bewerbungsrunde beschreiben die Unternehmen zunächst ihre Supply Chain nach qualifizierenden Leistungsmerkmalen. Die besten Kandidaten aus dieser Runde erhalten anschließend im Rahmen eines Unternehmensbesuches die Gelegenheit, ihre Supply-Chain-Lösungen detailliert zu erläutern und mit dem Prüfungsteam zu diskutieren. Auf Basis der dort gewonnenen Informationen kürt eine unabhängige, hochkarätig besetzte Expertenjury von Vertretern aus Industrie, Wissenschaft, Consulting und Fachmedien den Preisträger. Die Bewertungsmethode beruht auf dem Supply Chain Operations Reference Model (SCOR). Dieses Modell ist weltweit in vielen Branchen als Standardinstrument zur Modellierung und Verbesserung der Supply-Chain-Leistung etabliert.


Die bisherigen Preisträger:

2009:
Henkel AG & Co. KGaA, Unternehmensbereich Wasch- und Reinigungsmittel
Eine Lösung mit Vorbildcharakter krönt einen kompetitiven Wettbewerb 2009. Mehr als ein Dutzend erstklassiger Kandidaten wurden aus allen eingegangenen Erstrundenbewer-bungen ausgewählt und bei Unternehmensbesuchen evaluiert. Eine hochkarätig besetzte, 12-köpfige Jury von Vertretern aus Industrie, Wissenschaft, Fachmedien und Beratung kürte den Sieger (v.li.): Dr. Dirk Holbach, Arndt Brüntrup (beide Henkel), Dr. Petra Seebauer (LOGISTIK HEUTE), Dr. Wolfgang Kempf, Dr. Torsten Pilz (beide Henkel) und Harald Geimer (PRTM Management Consultants).

Lesen Sie mehr über das Siegerkonzept in der LOGISTIK HEUTE-Ausgabe 5/2009 ab Seite 10.

Mehr Informationen zum Preisträger und der Verleihung finden Sie hier. »

 

2008:
Uncoated Fine Paper, Mondi Europe & International – ausgezeichnet für die Umsetzung einer ganzheitlichen und transparenten End-to-End-Supply-Chain-Architektur.

Lesen Sie mehr über das Siegerkonzept in der LOGISTIK HEUTE-Ausgabe 10/2008 ab Seite 12.

Mehr Informationen zum Preisträger und der Verleihung finden Sie hier. »

 

2007:
Gerätewerk Erlangen, Geschäftsbereich Automation & Drives Motion Control, Siemens AG – ausgezeichnet für ein Höchstmaß an Supply-Chain-Effizienz und -Flexibilität zur Erfüllung aktueller Markt- und Kundenanforderungen.

 Lesen Sie mehr über das Siegerkonzept in der LOGISTIK HEUTE-Ausgabe 12/2007 ab Seite 32.

 

2006:
Geschäftsbereich Electronic Assembly Systems, Siemens AG – ausgezeichnet für eine umfassende und konsequente Supply-Chain-Transformation.

Lesen Sie mehr über das Siegerkonzept in der LOGISTIK HEUTE-Ausgabe 11/2006 ab Seite 20.

Datum
Donnerstag, 18.03.2010 00:00
Ort
„ebs Supply Chain Conference“ an der European Business School in Oestrich-Winkel

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