Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Verständlichkeit notwendig: Verträge mit Generalunternehmern: Genau hinschauen!

Prof. Dr. Andreas Müglich, Westfälische Hochschule Recklinghausen
Prof. Dr. Andreas Müglich, Westfälische Hochschule Recklinghausen
Redaktion (allg.)
Gastkommentar

Rechtsberatung ist ausschließlich eine Kostenstelle und macht alles nur kompliziert. Diese Aussage, oder besser dieses Vorurteil, begegnet mir durchaus nicht selten. Aber ist es deshalb auch zutreffend? Als Jurist muss ich einräumen, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit und der Wille beziehungsweise die Fähigkeit, sich verständlich auszudrücken Kompetenzen sind, die nicht immer von meinem Berufsstand erworben wurden oder gepflegt werden. Die Konsequenzen sind fatal. Eine präzise, dem Projekt und den Beteiligten gerecht werdende Vertrags­gestaltung ist ein notwendiges Element des Qualitäts- und Risikomanagements.


In besonderer Weise gilt dies für Generalunternehmerverträge, die gelegentlich auch als Generalübernehmerverträge bezeichnet werden. Eine derartige Vertragskonstruktion bedingt, dass der Generalunternehmer der „einzige“ Vertragspartner des Auftraggebers ist, und zwar vertrags- wie auch haftungsrechtlich. Er liefert schlüsselfertig. Auch wenn er für die Erstellung der vereinbarten Leistung Subunternehmer einsetzen kann, ist er dem Auftraggeber gegenüber verantwortlich.


Je komplexer das Geflecht zur Leistungserbringung einbezogener Subunternehmer ist, desto wichtiger wird ein professionelles Management der Vertragsdurchführung. Vorbeugend muss die Struktur der Zusammen­arbeit, das Change Management sowie die Beseitigung von Leistungsstörungen (Nachbesserung) festgelegt werden. Hat das Schiff einmal Schlag­seite, wird das Steuern schwierig, wenn nicht unmöglich.

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Unumgänglich ist daher die präzise Beschreibung der zu erbringenden Leistungen, die die Basis bildet, damit alle Vertragspartner am Ende auch die Chance haben, unter wirtschaftlichen Randbedingungen arbeiten zu können. Mit Textbausteinen und Vertragsmustern kann diese Zielstellung nicht erreicht werden. Transparente Vertragsgestaltung wird so zum Mehrwert. Prozesse führen ist langwierig, teuer und der Ausgang meist ungewiss. Eskalationen müssen frühzeitig erkannt und mit entsprechend vereinbarten Werkzeugen bearbeitet, moderiert und gelöst werden.


Terminhinweis: Logis.Net und das Ing.-Büro A. Franck
bieten am 5. April 2016 in Hagen einen Workshop an, der sich Themen rund um „Verträge für die Errichtung und Modernisierung von logistischen Anlagen“ widmet.

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