Studie: Persönlichkeit von Chefs wird wichtiger

Delphi-Befragung skizziert betriebliche Weiterbildung im Jahr 2030.
Redaktion (allg.)

Die Weiterbildung entdeckt ein neues Kernthema: die Persönlichkeit von Chefs. Gleichzeitig fordert der Markt einen transparenten und nachvollziehbaren Ausweis des Weiterbildungsmehrwertes („Return on Education"). Dies sind zwei Kernergebnisse aus einer Delphi-Expertenbefragung, die in Kürze von der F.A.Z. Executive School, dem Institute of Corporate Education e. V. (incore) sowie Bayer MaterialScience und dem Corporate Campus für Management & Strategie der DZ Bank Gruppe veröffentlicht wird.

Für die Studie haben die Partner im Jahr 2012 insgesamt 102 Fachleute zum Thema „Zukunft der betrieblichen Weiterbildung 2030“ interviewt. Demnach führen die stetig steigenden Anforderungen an Führungskräfte zu neuen Trainingsangeboten. Künftig wird es laut den Studienmachern mehr darum gehen, die Kompetenzen der Mitarbeiter lebenslang weiterzuentwickeln und diese auf deren individuelle Ansprüche und die des Unternehmens selbst auszurichten.

Aktuelles Beispiel: „Offline-Kompetenz“. Charakter und Authentizität, aber auch spezifische Denkmuster wie „erlernter Optimismus“ werden Inhalte von Maßnahmen. Dass Bildung ein Konsumgut wird, wie zum Beispiel heute das Mobiltelefon oder der Tablet-PC, ist laut der Befragung unwahrscheinlich, könnte aber in bestimmten Milieus Wirklichkeit werden, nämlich dort, wo Menschen einen Lebensstil der individualisierten Persönlichkeitsentwicklung in Ergänzung zur formalen Personalentwicklung pflegen.

Die Experten erwarten bis 2030 eine starke Bewegung im Weiterbildungsmarkt, teils beeinflusst von der technischen Entwicklung, Stichwort „Virtual Classroom Teaching“, teils beeinflusst von gesellschaftlichen Forderungen, Stichwort „Chefs mit Charakter“. Der Markt bleibe allerdings fragmentiert und damit wenig attraktiv für Marktoffensiven von internationalen Großanbietern. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die betriebliche Weiterbildung wird sich völlig neu orientieren müssen, wenn die deutschen Anbieter im internationalen Wettbewerb dauerhaft mithalten wollen. Gegenwärtig werde in der Branche noch zu wenig zukunftsgerichtet gedacht, geplant, konzipiert und gehandelt, kritisieren die Befragten.

LOGISTIKHEUTEwidmet dem Thema „Aus- und Weiterbildung" ein großes EXTRAin der Ausgabe 4/2014, die am 4. April erscheint. Darin werden auch die Ergebnisse der Studie „Leadership for Logistics & Supply Chain Management“ von LOGISTIK HEUTE und der weltweit tätigen Personalberatung Mercuri Urval exklusiv vorgestellt. Noch bis zum 28. Februar 2014 können Interessierte an der Befragung teilnehmen.

(akw)