Studium: Mehr Frauen in der IT-Welt

Bitkom startet erstes Hochschulnetzwerk in Berlin.
Redaktion (allg.)

Die Unternehmen der Informations- und Telekommunikationstechnologie (auch IKT) wollen den Frauenanteil im Topmanagement von zuletzt vier Prozent bis 2020 auf mehr als 15 Prozent steigern, im mittleren Management von 6,5 Prozent auf rund 17 Prozent. Das teilt der Bitkom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., Berlin, mit. Derzeit kommt demnach auf sechs männliche IT-Spezialisten nur eine Frau mit entsprechender Expertise. Im Management liege der Anteil weiblicher Führungskräfte weit unter zehn Prozent.

Ein Viertel weibliche Studenten

Bei Informatikstudenten im ersten Semester ist laut dem Bitkom bereits ein positiver Trend erkennbar: Hier habe sich der Frauenanteil zuletzt auf den Rekordwert von fast einem Viertel (23 Prozent) erhöht. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag er nur bei rund 17 Prozent. Um dem "weiterhin viel zu geringen Frauenanteil in den Unternehmen" zu begegnen und noch mehr junge Frauen für eine Karriere in der IT- und Telekommunikationsbranche zu begeistern, hat der Digitalverband in Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) kürzlich das erste Bitkom-Hochschulnetzwerk gegründet.

Ein Schatten am Arbeitsplatz

Im Rahmen der Kooperation werden Veranstaltungen wie Workshops und Round Tables zu Technologie- und Karrierethemen durchgeführt. Mehrmonatige Mentoring-Programme mit erfahrenen Expertinnen richten sich an Studentinnen aller Fachbereiche, die sich für eine Tätigkeit in der Digitalwirtschaft interessieren. Für Teilnehmerinnen soll es unter anderem möglich sein, bei Praktika oder Bachelor- und Masterarbeiten Unterstützung aus den Unternehmen zu erhalten. Beim sogenannten „Shadowing“ können Studentinnen Mitarbeiterinnen von IT-Unternehmen bei der Arbeit begleiten und sich so aus erster Hand über Aufgaben und Möglichkeiten eines Berufs informieren. Der Bitkom plant im Laufe des Jahres weitere derartige Hochschulnetzwerke an anderen Hochschulen.

IT in der Logistik

Das Programm soll durch Partner aus der Wirtschaft unterstützt werden. Das könnte auch für den Wirtschaftsbereich Logistik interessant sein. Die Bremer Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. fordert Logistiker auf, die Softwareentwicklung künftig stärker selbst in die Hand zu nehmen. Laut dem BVL-Positionspapier „Logistik und IT als Innovationstreiber für den Wirtschaftsstandort Deutschland – Die neue Führungsrolle der Logistik in der Informationstechnologie“ soll die Informationslogistik künftig als eigenständiges Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsumfeld begriffen werden.

(akw)