Deutscher Logistik-Kongress: Wissenschaftspreis verliehen

Arbeit zur Erhöhung des Durchsatzes innerbetrieblicher Transportsysteme ausgezeichnet.
Dr. Sebastian Rank hat den Wissenschaftspreis Logistik 2017 erhalten. (Foto: BVL)
Dr. Sebastian Rank hat den Wissenschaftspreis Logistik 2017 erhalten. (Foto: BVL)
Sandra Lehmann

Der diesjährige Wissenschaftspreis Logistik, der von der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) traditionell im Rahmen des Deutschen Logistik-Kongresses vergeben wird, geht an Dr. Sebastian Rank sowie die Professur für Technische Logistik der Technischen Universität Dresden, unter Leitung von Prof. Dr. Thorsten Schmidt. Rank hatte 2012 bereits den Thesis Award der BVL erhalten.

Umfangeiche Studie durchgeführt

Unter dem Titel „Eliminierung negativer Effekte autokorrelierter Prozesse an Zusammenführungen“, hatte sich Rank der Erhöhung des Durchsatzes in innerbetrieblichen Transportsystemen gewidmet. Dafür legte der Wissenschaftler laut BVL zunächst dar, dass Prozesse und Materialflüsse andere statische Eigenschaften aufweisen als bisher angenommen. In einer umfangreichen empirischen Studie hatte Rank nachgewiesen, dass Prozesse in materialflusstechnischen Systemen wie etwa bei Bestellmengen von Kundenaufträgen, in der Regel eine sogenannte Autokorrelation beziehungsweise Selbstähnlichkeit aufweisen. Autokorrelation ist ein Begriff aus der Statistik und der Signalverarbeitung und beschreibt die Korrelation einer Funktion oder eines Signals mit sich selbst zu einem früheren Zeitpunkt.

Grundlegendes Verständnis verändert

„Herr Dr. Rank ist mit seiner Arbeit zur Autokorrelation einem Phänomen auf der Spur, das unser grundlegendes Verständnis von Logistiksystemen verändert und zwar quer durch die Bandbreite logistischer Systeme“, so Prof. Wolfgang Kersten, der Juryvorsitzende des Wissenschaftspreises Logistik. Basis der Arbeit ist ein Projekt der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) aus den Jahren 2011/2013, bei dem es um die Beherrschung stark korrelierter Logistik- und Produktionsprozesse ging. An diesem Projekt waren damals die TU Dresden und die Universität der Bundeswehr München beteiligt.

10.000 Euro Preisgeld

Der Wissenschaftspreis Logistik ist mit 10.000 Euro für die Preisträger sowie für 10.000 Euro für die betreuenden Institute dotiert und wird 2017 erneut von der BASF gesponsert. Das Geld wird entsprechend der Entscheidung der Jury in diesem Jahr geteilt.

Beantwortung praxisnaher Fragen

Als Bewerber zugelassen sind Wissenschaftler aller Sparten der Logistik mit ihren Dissertations- beziehungsweise Habilitationsschriften, Projektstudien oder Monographien, die einen engen Bezug zu praxisnahen logistischen Fragestellungen aufweisen. Entscheidend für die Wertung sind der Praxisbezug sowie der Neuheitscharakter der Arbeiten.