Seefracht: Bremische Häfen unter Durchschnitt

ISL prognostiziert Ein-Prozent-Plus beim Containerumschlag der Nordrange-Häfen.
Redaktion (allg.)

Nachdem der Containerumschlag in den Jahren 2008, 2011 und 2012 knapp die 40-Mio.-TEU-Marke verfehlte, prognostiziert das Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL), dass 2013 erstmals mehr als 40 Mio. Standardcontainer (TEU) in den Nordrange-Häfen bewegt werden. Im jüngsten „Global Port Tracker: North Europe Trade Outlook“ erwarten das ISL und das US-amerikanische Marktforschungsinstitut Hackett Associates, LLC, ein schwaches Wachstum von einem Prozent auf 40,1 Mio. TEU. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 sank der Containerumschlag aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum von 39,9 Mio. TEU im Vorjahr auf 39,7 Mio. TEU.

Schneller als der Marktdurchschnitt sollen 2013 Rotterdam und Antwerpen mit etwa drei beziehungsweise vier Prozent Plus wachsen. Während Hamburg und Le Havre ungefähr mit dem Markt wachsen werden, zeichnet sich für Bremen/Bremerhaven und Zeebrügge laut den Fachleuten ein Minus ab. Vor allem für die bremischen Häfen, die 2011 und 2012 mit 21 Prozent beziehungsweise 3,4 Prozent noch außerordentlich gut abschnitten, erwarten sie einen Rückgang zwischen sieben und acht Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2012.

Aufgrund der schwächeren Nachfrage seitens der Konsumenten gehen die Experten von einer Stagnation oder einem weiteren Rückgang vor allem bei den Importen aus. Bereits seit 2011 entwickeln sie sich deutlich langsamer als die Exporte. Die Folge: Im Jahr 2012 wurden rund vier Mio. leere TEU in den Nordrange-Häfen gelöscht – ein Anstieg von 13 Prozent gegenüber 2011. Für 2013 erwarten ISL und Hackett Associates ein weiteres Wachstum der unprofitablen Leercontainerumfuhren von rund 14 Prozent auf dann 4,5 Mio. TEU.

(akw)