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Im Geschäftsfeld Logistiksysteme rechnet die Beumer Group GmbH & Co. KG in den kommenden Jahren mit einem jährlichen Wachstum von fünf bis zehn Prozent. Bereits in den vergangenen drei Jahren wuchs das Unternehmen stark: Infolge der Übernahme der dänischen Crisplant a/s, Århus, hat sich der Auftragseingang seit 2010 vervierfacht. Im laufenden Jahr soll er gegenüber dem Vorjahr (2012: 589 Mio. Euro) erneut um 20 Prozent auf 700 Mio. Euro zulegen, berichtete Martin Mossinkoff, Geschäftsführer Logistiksysteme, Mitte Mai 2013 bei einer Pressekonferenz am Beumer-Sitz in Beckum.

Besonders im KEP-Markt wachse derzeit die Nachfrage nach Sortier- und Verteilsystemen, so Mossinkoff. Zwischen 2008 und 2012 kamen demnach etwa 61 Prozent des Auftragseingangs aus diesem Kundensegment. Nach Regionen entfielen in den vergangenen vier Jahren 66 Prozent der Aufträge auf Westeuropa, wo der Hauptanteil im Ersatzgeschäft liege. Für 2013 rechnet der Manager mit einer regionalen Anteilsverschiebung. Demzufolge sollen die Regionen Nord- und Südamerika (von 18 auf 25 Prozent) und Asien (von 16 auf 33 Prozent) beim Auftragseingang zulegen, wodurch der Anteil Europas auf 42 Prozent schrumpfen wird.

„Die USA sind der größte Markt, gefolgt von der EU. Asien verfügt über das größte Wachstumspotenzial. Der Nahe und Mittlere Osten sind vielversprechend“, erklärte Mossinkoff. Auch in Russland steige das Qualitätsbewusstsein. Globaler Wachstumstreiber sei der zunehmende Handel zwischen China und Indien. In den asiatischen Entwicklungsländern lege vor allem der E-Commerce dank steigender Löhne und eines aufstrebenden Mittelstands sowie der Zunahme von Online-Technologien zu. Davon und von der Liberalisierung des staatlichen Postwesens profitieren Distributoren und KEP-Dienstleister wie Fedex, DHL, UPS und TNT. Die Folge: Während der weltweite Expressmarkt um etwa fünf Prozent wachse, liege diese Rate in China und Indien bei 20 Prozent. Eine Herausforderung seien im E-Commerce vor allem die Rücksendungen, die bei bis zu 70 Prozent liegen können, so Mossinkoff.

Laut CEO Dr. Christoph Beumer erreiche das Familienunternehmen Beumer, das sich aus eigener Kraft finanziert, allerdings langsam die Grenzen des Wachstums. Hauptthema ist laut Dr. Beumer derzeit die multikulturelle Integration der weltweiten Aktivitäten. Im Logistikbereich sollen die Produkte von Beumer und Crisplant weiter integriert werden. Bis Mitte 2013 will Beumer etwa einheitliche Steuerungs- und Antriebskonzepte umsetzen, um den Service und das weltweite Ersatzteilmanagement von bis zu 10.000 verschiedenen Teilen in den lokalen Lagern zu harmonisieren und so etwa 30 Prozent an Kosten einzusparen. Auch bei der Software, deren Anteil an der Steuerungstechnik sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt habe, arbeite man an einem einheitlichen Arbeitsumfeld für die Entwickler, sagte Beumer-Automationschef Franz-Josef Kleigrewe in Beckum. Um dennoch den Bekanntheitsgrad der beiden Marken in den verschiedenen Märkten auszuspielen, setze das Unternehmen weltweit auf eine Zwei-Marken-Strategie, betonte Mossinkoff.

(akw)
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