Redaktion (allg.)

Ein sanierter Weltkriegsbunker in Frankfurt-Fechenheim dient seit Kurzem als Hochsicherheitslager für Seltene Erden aus China. Die Besonderheit: In dem Zollfreilager im Osten der Skyline-Metropole werden weder Zollgebühren noch Umsatzsteuer fällig. Erworben und umgebaut hat den Rohstoffbunker die Frankfurter Metlock GmbH, eine Tochter der Tradium GmbH, die sich auf den Handel mit Seltenen Erden und Technologiemetallen spezialisiert hat. Insgesamt hat das Unternehmen laut Medienberichten rund 1,5 Mio. Euro in den Kauf und den Umbau investiert.

Der Bunker bietet hinter mindestens zwei Meter dicken Stahlbetonmauern 1.400 m² Lagerfläche. Auf drei Stockwerken lagern neben Gallium, Indium, Germanium, Lanthan oder Neodym auch andere Edelmetalle sowie Diamanten, Kunstwerke oder Antiquitäten in stabilen Regalen. Zum Schutz der wertvollen Güter verfügt der umgerüstete Zementkoloss über eine vier Tonnen schwere Stahltür der Sicherungsklasse 1. Als weitere Sicherheitsvorkehrung dient ein Zahlen-Zeit-Schloss. Zum Entriegeln der Tresortür müssen Codes von verschiedenen Personen eingegeben werden.

Künftig sollen zum einen Industriekunden das Lager nutzen, die die Seltenen Erden oder Metalle für die Produktion von Hightech-Geräten, wie Mobiltelefone, Computerchips und Flachbildschirme, oder für andere Schlüsseltechnologien benötigen. Zum anderen können auch Privatanleger, die einige Kilogramm Seltener Erden über Tradium physisch erwerben, diese zu einer jährlichen Gebühr von zwei Prozent des Warenwerts in dem Bunker einlagern. Darin ist auch eine Prämie für die Versicherung des Hochsicherheitslagers enthalten. Die Mindestanlage in dem Metlock-Bunker liegt bei 50.000 Euro. Künftig soll es in dem Lager eine echte Trennung von Durchlaufposten der Industrie und Langfrist-Lagern der Anleger geben.

(akw)