Redaktion (allg.)

Um das Geschäft in Russland weiter voranzutreiben, investiert der Hamburger Handelskonzern Otto (GmbH & Co KG) weitere 50 Mio. Euro. Ein Großteil der Summe wird dabei in den Ausbau des Logistikbereiches fließen, berichten Medien. Konkret soll demnach die Fläche des Logistikzentrums in Twer, rund 170 km nordwestlich von Moskau, verdoppelt werden. Dadurch sollen weitere 700 Arbeitsplätze entstehen.

Auch in die Erweiterung des Paketshop-Netzes werde investiert. Das Netz hat die Otto-Tochter Hermes Europe GmbH 2010 gemeinsam mit der DPD Dynamic Parcel Distribution GmbH & Co. KG, Aschaffenburg, in einem Joint Venture eröffnet und seither stetig erweitert. Bis 2015 soll die Zahl von derzeit 250 Paketshops in 90 russischen Städten auf über 1.000 Shops in 150 Städten wachsen.

Seit 2006 ist Otto unter der Dachmarke Otto Group Russia in Russland aktiv. Insgesamt erwirtschaften die Hanseaten in Russland jährlich rund 550 Mio. Euro Umsatz. Der Konzern sieht noch Potenzial im russischen Distanzhandel, vor allem im E-Commerce, der bereits für über 50 Prozent der Handelsumsätze steht. Nach den Erwartungen von Otto werden russische Verbraucher in fünf Jahren etwa 19 Mrd. Euro durch Einkäufe im Internet umsetzen, mehr als doppelt so viel wie heute.

Logistische Herausforderungen im Riesenreich sind für den Versandhändler allerdings die großen Distanzen, bürokratische Hemmnisse und die komplexe Zollabwicklung. Laut Medienberichten stauen sich die Otto-Lkw häufig an den Grenzen. Auch der Transport einer Sendung mit der Russischen Staatspost dauere mitunter mehrere Wochen.

(akw)