Matthias Pieringer

Die Europäische Kommission setzt in der Infrastrukturpolitik künftig auf neun Hauptkorridore, die das Verkehrs-Rückgrat im EU-Binnenmarkt bilden sollen. Das derzeitige Mosaik aus Straßen, Schienenwegen, Flughäfen und Wasserstraßen in Europa werde zu einem einheitlichen transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) umgestaltet, ließ die EU-Kommission am 17. Oktober in Brüssel verlauten.

Das Kernverkehrsnetz der neun Hauptkorridore soll sich aus zwei Nord-Süd-Korridoren, drei in Ost-West-Richtung und vier diagonal verlaufenden Korridoren zusammensetzen. Den Plänen zufolge soll es bis 2030 vollendet werden. Zubringerstraßen auf regionaler und nationaler Ebene sollen es ergänzen. Bis 2050 strebt die EU-Kommission schrittweise an, dass „die allermeisten Bürger und Unternehmen in Europa nicht weiter als 30 Minuten von diesem Zubringernetz entfernt sind“.

Um die Ziele zu verwirklichen wird der EU-Haushalt für Verkehrsinfrastruktur im Zeitraum 2014 bis 2020 auf 26 Mrd. Euro verdreifacht. Diese Summe soll der Anschubfinanzierung dienen und weitere Investitionen der Mitgliedsstaaten anstoßen.

Die neun Hauptverbindungen sind: Ostsee-Adria-Korridor, Nord-Ostsee-Korridor, Mittelmeerkorridor, Korridor Orient - östliches Mittelmeer, Korridor Skandinavien-Mittelmeer, Rhein-Alpen-Korridor, Atlantik-Korridor, Nordsee-Mittelmeer-Korridor und Rhein-Donau-Korridor.