Redaktion (allg.)

Steigende Energiepreise sind einer der Hauptgründe, die das wirtschaftliche Potenzial des Wirtschaftsbereichs Logistik bremsen. Das gilt vor allem für den energieintensiven Transportsektor: Im Zeitraum zwischen 2002 und 2012 ist der Preis für Dieselkraftstoff von 83,6 Cent auf 147,8 Cent je Liter gestiegen – und damit um rund 77 Prozent.

Laut der Studie „Trends and Strategies in Logistics and Supply Chain Management“ der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) in Bremen planen daher bereits mehr als 60 Prozent der Logistikanwender und -dienstleister, ihre Energiebilanz und Energieeffizienz zu optimieren. Das betreffe nicht nur den Transportbereich, sondern auch die Intralogistik und den Betrieb von Immobilien.

Denn in Warenlagern entfällt durchschnittlich die Hälfte des Energieverbrauchs auf den Betrieb von Förder-, Lager- und Kommissionierungstechnik und 15 Prozent auf Beleuchtung. Die restlichen 35 Prozent werden nach Angaben des Dortmunder Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) für die Heiz- und Klimatechnik aufgewendet. Bei grünen Logistikimmobilien liegt Deutschland im weltweiten Vergleich noch hinter China und Indien, wie die BVL-Studie belegt.

Insgesamt hat der Wirtschaftsbereich Logistik derzeit einen Anteil von deutlich über fünf Prozent an den weltweiten Kohlendioxidemissionen, geht aus den IML-Zahlen hervor. Allein im Verkehrssektor stiegen sie demnach innerhalb von 15 Jahren um mehr als 40 Prozent. Und Prognosen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zufolge soll das Frachtaufkommen in Deutschland und weltweit weiter stark zunehmen.

Die Logistik könnte laut der BVL daher einer der Hebel sein, damit die Maßnahmen gegen den Klimawandel erfolgreich sind, die auf der 19. Weltklimakonferenz, die vom 11. bis 22. November in Warschau stattfindet, diskutiert und beschlossen werden.

Allerdings müsse die Politik klare Rahmenbedingungen für mehr Investitionssicherheit schaffen, etwa durch den Abbau von Eintrittsbarrieren für neue Technologien, fordert der Verband. Auch die Unternehmen seien gefordert und sollten das Thema Energie in ihre Unternehmensstrategie einbetten.

(akw)