Nfz-Gebrauchtmarkt: Händler unzufrieden

Absatzentwicklungen haben die Erwartung nicht erfüllt.

Thilo Jörgl

Deutsche Händler von Nutzfahrzeuge sind mit dem ersten Halbjahr 2013 nur bedingt zufrieden. Absatz- und Margenentwicklung haben die Erwartungen vieler Händler nicht erfüllt. Und beim Ausblick zeigen sich die Unternehmen verhalten. Das sind zentrale Ergebnisse des „Autoscout24 Trucks-Konjunkturbarometers“. Seit 2012 erhebt das Unternehmen Daten über die Geschäftsentwicklung am Markt für neue und gebrauchte Nutzfahrzeuge. Mit dem ersten „Autoscout24 Trucks-Konjunkturbarometer“ wurde eine Art Bestandsaufnahme gemacht, um erstmals Daten einzuholen. Vor Kurzem wurde das zweite Konjunkturbarometer von Truckscout24 veröffentlicht, dessen Daten sich auf das erste Halbjahr 2013 beziehen.

Im vergangenen Jahr zeigten sich die Nutzfahrzeughändler beim Ausblick auf 2013 noch optimistisch. Allerdings hat sich die allgemeine Stimmung verschlechtert. Nur noch vier statt fünf Prozent der Händler zeigen sich mit der Geschäftsentwicklung zufrieden. Während sich zunächst 44 Prozent positiv gestimmt zeigten, ist deren Anteil im ersten Halbjahr auf 28 Prozent gesunken. Die Anzahl der Händler, die weder zufrieden noch unzufrieden eingestellt sind, hat sich wiederum von 15 auf 30 Prozent verdoppelt – dieselbe Entwicklung ist bei unzufriedenen Händlern festzustellen, deren Anteil von fünf auf zehn Prozent gewachsen ist.

Die schlechtere Stimmung ist vor allem auf die Entwicklung bei den erzielten Margen zurückzuführen. Wie die Daten des neuen Barometers zeigen, konnten viele Händler ihre Margen nicht halten. Während vergangenes Jahr noch 39 Prozent der Händler mit ihren Margen zufrieden waren, liegt ihr Anteil jetzt bei 27 Prozent. Der Anteil derjenigen, die mit ihren erzielten Margen unzufrieden sind, ist von drei auf zehn Prozentpunkte gestiegen.

Deutlich besser ist es um die Absatzentwicklung bestellt. Hier ist die Situation, ähnlich wie im vorangegangenen Halbjahr, sehr ausgeglichen. Immerhin konnte rund die Hälfte der Nutzfahrzeughändler eine positive oder unveränderte Absatzentwicklung verzeichnen, wohingegen die andere Hälfte ein rückläufiges Geschäft feststellen musste. Insgesamt gab lediglich ein Prozent der Händler an, dass die Absätze stark gewachsen seien, bei elf Prozent sind sie normal gestiegen. Weitere 39 Prozent der Händler verweisen auf konstante Verkäufe, demgegenüber sich 34 Prozent über rückläufige Verkäufe beklagen. 14 Prozent der Händler verzeichneten sogar ein stark rückläufiges Geschäft, ein Prozent wollte keine Angabe machen.

Beim Ausblick auf die Geschäftsentwicklung zeigen sich die Nutzfahrzeughändler mehrheitlich pessimistisch. An einen starken Anstieg des Absatzes glauben lediglich zwei Prozent der Händler, 18 Prozent an einen steigenden Markt – im vorherigen Halbjahr waren es noch 21 Prozent. 25 Prozent der Befragten rechnen hingegen mit einem Rückgang des Absatzes, sieben Prozent sogar mit einem starken Rückgang. Zuversichtlicher fallen die Prognosen hinsichtlich der Margenentwicklung aus. Immerhin rechnen acht Prozent der Händler mit einem Anstieg ihrer Margen und ganze 52 Prozent gehen von konstanten Margen aus. Damit hat sich die Situation kaum verändert, im vorangegangenen Halbjahr rechneten noch 56 Prozent mit konstanten Margen. Die Verschiebung fand zugunsten der Pessimisten statt, denn 32 Prozent der Händler rechnen mit sinkenden Margen und fünf Prozent sogar mit stark rückläufigen Preisspannen.

Im Rahmen der Befragung wollten die Macher des Konjunkturbarometers dieses Mal herausfinden, wie die deutschen Nutzfahrzeughändler ihre Kunden erreichen. Hierbei stellte sich heraus, dass das Internet eine bedeutende Rolle spielt. Die Markenhändler gaben an, dass 33 Prozent ihrer Erstkontakte via E-Mail zustande kommen. Bei den freien Händlern liegt dieser Anteil mit 37 Prozent sogar noch ein wenig höher. Ähnlich gut schneidet auch das Telefon ab, das bei den Markenhändlern für 28 Prozent der Erstanfragen verantwortlich ist und bei den freien Händlern sogar auf 40 Prozent kommt. Der Besuch vor Ort ist ebenfalls bedeutsam und macht 32 Prozent bei den Markenhändlern sowie 20 Prozent bei den freien Händlern aus.