Palettenstreit: Einigung in Sicht

EPAL und UIC vereinbaren Austauschfähigkeit im gemeinsamen Palettenpool.
Redaktion (allg.)

Die European Pallet Association e.V. (EPAL) und der Eisenbahnverband UIC haben sich bei einem Spitzengespräch der UIC-Arbeitsgruppe „Fragen der Palettierung“ in Paris auf die Anerkennung ihrer Paletten verständigt. Beide Organisationen wollen kurzfristig eine entsprechende Vereinbarung erarbeiten. Ziel ist der uneingeschränkte Austausch beider Paletten zwischen den Verwendern im gemeinsamen Palettenpool.

Mit dieser Einigung vollziehen EPAL und UIC einen wichtigen Schritt. Seit mehr als einem Jahr verharrten die beiden Parteien in einem bislang ungelösten Konflikt (siehe Titelgeschichte in LOGISTIKHEUTE9/2013, S. 42). Auslöser war die Entscheidung der EPAL im Herbst 2012, auf der Grundlage einer internationalen Ausschreibung die Prüforganisation Bureau Veritas mit der Qualitätssicherung ihrer Paletten zu beauftragen. Seit dem Jahreswechsel führt das Prüfunternehmen die unangemeldeten Kontrollen der von der EPAL lizenzierten Produktions- und Reparaturbetriebe durch.

Die Palettenorganisation hatte damit die Forderung der UIC, mit deren langjährigem Prüfpartner, der SGS (Société Générale de Surveillance), weiterzumachen, abgelehnt, weil dieser „deutlich schlechtere Konditionen“ bot. Im Januar teilte die EPAL dann mit, dass die UIC-Arbeitsgruppe „Fragen der Palettierung“ die Zusammenarbeit aufgekündigt habe. Im April darauf verkündete die EPAL, ab dem 1. August 2013 den Europaletten-Tauschpool unabhängig von der UIC zu organisieren. Die UIC teilte daraufhin mit, keine EPAL-Paletten mehr tauschen zu wollen und diese als Privat-Paletten einstufen zu wollen.

Nutzer aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung befürchteten durch den Konflikt ein Zerfallen des bisherigen Tauschpools und massive Kostensteigerungen bei der Palettenbewirtschaftung durch zusätzliche Sortierarbeiten. Sie kündigten an, beide Palettentypen untereinander weiterhin tauschen zu wollen. Außerdem apellierten sie an UICund EPAL, ihre baugleichen Europaletten weiter als gleichwertige Tauschpaletten einzusetzen und zu tauschen. Mit der jetzt angekündigten Vereinbarung kommen die Verbände diesem Wunsch nun nach.

(akw)