Hausgeräte-Logistik: Miele stärkt Warenverteilzentrum in Gütersloh

75 Prozent mehr Kapazität für Fertigwaren ab Mitte 2015.
Matthias Pieringer

Der Hausgerätehersteller Miele & Cie. KG erweitert sein Gütersloher Warenverteilzentrum (WVZ). Das Herzstück der Fertigwarenlogistik soll von 108.000 auf 188.000 Stellplätze ausgebaut werden. Bislang schlägt Miele dort täglich mehr als 12.000 Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler und Herde um. Wenn das dann um 75 Prozent vergrößerte WVZ Mitte 2015 den Betrieb aufnimmt, kann der tägliche Lagerdurchsatz laut Miele mehr als 20.000 Geräte erreichen.

Die Investitionssumme für das Projekt am Stammsitz in Ostwestfalen beträgt 23 Mio. Euro. Mit dem aktuellen Ausbau des 1994 in Betrieb genommenen WVZ nutzt der Hausgeräteproduzent eine Option, die man schon bei der ursprünglichen Konstruktion eingeplant hatte: Der Erweiterungsbau, der eine Größe von 77 Meter mal 62 Meter hat, wird auf einen bestehenden Betonsockel (zehn Meter Höhe) aufgesetzt und dann 26 Meter in die Höhe gezogen. Der gesamte Komplex ist anschließend 36 Meter hoch, was exakt der Höhe des Bestandsbaus entspricht.

Der Materialfluss im Neubau wird dem des bisherigen WVZ angepasst, wo Einlagerung und Verteilung auf eine der 16 Lagerebenen mithilfe vollautomatischer Förderbänder, Verteilfahrzeuge („Shuttles“) und Hubwerke erledigt werden. Ein zentraler Lagerverwaltungsrechner weist die freien Lagerplätze zu und steuert nach dem Prinzip „first in, first out“.

„Obwohl wir das WVZ durchgängig im Dreischichtbetrieb fahren, wird es immer enger“, sagte Dr. Stefan Schwinning, Leiter des Zentralbereichs Distributionslogistik International bei Miele, über die Hintergründe. Dies liege zum einen an der sehr positiven Absatzentwicklung der vergangenen beiden Jahrzehnte, aber auch an der zunehmenden Internationalisierung der Logistikprozesse. So nehme zum Beispiel die direkte Belieferung großer Auslandskunden aus dem WVZ perspektivisch deutlich zu.

Großgeräte für den Haushalt, die Miele in Gütersloh, Bielefeld, Oelde oder Unicov (Tschechien) herstellt, werden in der Regel zunächst ins WVZ gebracht und von dort aus an die deutschen Vertriebspartner oder die ausländischen Vertriebsgesellschaften geliefert.

Das Konzept zur Lagererweiterung wurde vom Planungsbüro Domnik und Bücker Logistik (Dobülog) zusammen mit dem Miele-Projektteam entwickelt.