Ökocontroller: Für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik

Experten trafen sich zu fachlichem Austausch.
Matthias Pieringer

Auf Initiative des EffizienzCluster LogistikRuhr hat das EU-Forschungsprojekt „LOG4GREEN“ am 6. Februar in Dortmund Akteure in Sachen Ökobilanzierung in der Logistik zusammengebracht. Die Teilnehmer des Treffens diskutierten methodische Ansätze der Bilanzierungs- und Zertifizierungsmethoden.

LOG4GREEN untersucht unter anderem die ökonomischen Vorteile grüner und sozialer Investments in der Logistik auf EU-Ebene. Die Vertreter von zwei Initiativen und einem Forschungsprojekt, die nach Dortmund kamen, verfolgen eine jeweils unterschiedliche Herangehensweise:

• 20 Prozent CO2-Reduzierung in fünf Jahren ist das Ziel der Initiative „Lean & Green“ – in Deutschland durch die Standardisierungsorganisation GS1 Germany organisiert. Teilnehmende Logistikunternehmen erhalten nach Vorlage und Prüfung eines Aktionsplans einen Lean & Green-Award. Durch die Umsetzung können sie sich den Lean & Green-Star verdienen. Jedes Unternehmen kann seine Methoden zur Ökobilanzierung dabei weitgehend selbst bestimmen.

• Eine einheitliche Methode zur Erfassung von Umweltwirkungen liegt der Initiative „Green Freight Europe“ zugrunde: Hier wird eine Plattform entwickelt, die auf Basis einheitlicher Daten die Beschaffung logistischer Dienstleistungen CO2-optimiert unterstützt. Green Freight Europe setzt dabei insbesondere auf die Zusammenarbeit zwischen Verladern und Transporteuren. Sowohl „Lean & Green“ als auch „Green Freight Europe“ konzentrieren sich laut EffizienzCluster LogistikRuhr auf den Transport.

• Ein einheitliches Bewertungssystem über die Logistikkette hinweg, das alle Elemente der logistischen Wertschöpfungskette einbeziehen soll, entwickeln wiederum die Forscher im EffizienzCluster-Projekt „Green Logistics“. „Wir müssen zunächst einmal festlegen, was wir bewerten – also den Bilanzraum einheitlich definieren“, so Dr. Kerstin Dobers, Projektleiterin Green Logistics. „Erst dann können wir die Umweltwirkungen wirklich zuordnen und die Ökoeffizienz logistischer Systeme vergleichen und verbessern.“

Im Sinne von einheitlichen Standards für die ökologische Bewertung logistischer Aktivitäten gelte es, „die Kooperation der wichtigsten Initiativen zu intensivieren und die Arbeit nach Brüssel zu tragen“, sagte Thorsten Hülsmann, Geschäftsführer der EffizienzCluster Management GmbH. Das sei ein nächster Schritt für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik.