Redaktion (allg.)

Das Supply Chain Management (SCM) wird ein fundamental wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells Einzelhandel: Wo früher fast ausschließlich der Preis und die Qualität für das Image einer Marke ausschlaggebend waren, gehört heute untrennbar auch die jederzeitige und nahtlose Verfügbarkeit der Produkte über alle Kanäle dazu (Omnichannel). Das ist das zentrale Ergebnis der Studie „CEO Viewpoint: The Strategic Role of Supply Chain in an All-Channel World”.

Im Auftrag des SCM-Softwareanbieters JDA Software Group, Inc, Scottsdale (USA), befragte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG (PwC), Frankfurt am Main, für die Studie weltweit 400 CEOs von Einzelhandelsunternehmen. Demnach betrachten vier von fünf der Befragten ihre Lieferketten als „nicht optimal“ aufgestellt für die Herausforderung Omnichannel. Jeder dritte Firmenlenker sieht die wachsende Beliebtheit des Omnichannel-Shopping sogar als mögliche Bedrohung.

Zwar glaubt jeder zweite CEO, dass die Supply Chain zum strategischen Wettbewerbsvorteil für sein Unternehmen werden könnte. Dennoch plant bisher nur ein Drittel für das kommende Jahr Maßnahmen zum Ausbau ihrer Distributionskapazitäten und zur Optimierung der Lieferkette. Sorgen machen sich die Befragten eher um eine wachsende Bedrohung ihrer Wettbewerbsfähigkeit (41 Prozent), den Margenverfall und ihre Kosten (39 Prozent) sowie die Kundengewinnung und -bindung (24 Prozent). Aktuell arbeiten sie an Themen wie der Expansion in neue Märkte (99 Prozent), der Eröffnung neuer Filialen (60 Prozent) oder Unternehmensaufkäufen und -zusammenschlüssen (57 Prozent).

Nachholbedarf bescheinigen die Studienberater vor allem den Vertriebs- und Logistikprozessen: Weil die Grenzen zwischen On- und Offline-Handel immer stärker verschwimmen, müssen Einzelhändler diese in den kommenden Jahren entsprechend anpassen, lautet das Fazit der Autoren.

(akw)