Konferenz: Mehr Ladung soll auf die Wasserstraße

Infrastruktur im Hinterland der Häfen war Thema bei den Short Sea Shipping Days.

Rund 250 Teilnehmer kamen zu den ersten Short Sea Shipping Days am 7. und 8. Oktober in Lübeck. Gastgeber des Branchentreffs waren die IHK Nord, die IHK zu Lübeck und das Short Sea Shipping Inland Waterway Promotion Center (SPC). Die Veranstalter richteten ihr Hauptaugenmerk auf die Zukunft der Schifffahrt und wollen mehr Ladung auf die Wasserstraßen bringen.

Auftakt der Short Sea Shipping Days war die Vorabendveranstaltung bei der IHK zu Lübeck. Hier betonte Dr. Frank Nägele, Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein, unter anderem die Bedeutung einer funktionierenden Infrastruktur im Hinterland der Häfen. Ausdrücklich nannte er dabei laut SPC auch den Elbe-Lübeck-Kanal als Hinterlandanbindung des Lübecker Hafens.

Der Konferenztag am 8. Oktober in den Media-Docks in Lübeck startete mit der Frage, ob das Leitbild „From Road to Sea“ Vision oder Wirklichkeit ist. Brigitte Segers, Policy Officer EU der DG Move der Europäischen Kommission, stellte in diesem Zusammenhang die Ziele des Weißbuchs zum Verkehr vor. Es werde seitens der EU angestrebt, 30 Prozent der Verkehre über 300 Kilometer bis zum Jahr 2030 auf Schiene oder Wasserstraße zu verlagern und bis zum Jahr 2050 sogar 50 Prozent.

Als wesentliche Herausforderung bestimmen laut SPC die neuen Schwefelgrenzwerte von 0,1 Prozent im Schiffstreibstoff das Geschehen der Branche. Ab dem Jahreswechsel gelten sie für alle Schiffsverkehre auf der Nord- und Ostsee. Die Reedereien müssten deshalb ihre Schiffe umrüsten und seien mit Kostensteigerungen konfrontiert, die sich auf die Preise auswirken würden.

Die Leistungsfähigkeit der maritimen Wirtschaftsregion Schleswig-Holstein war unter anderem Thema im zweiten Block. Der Lübecker Hafen soll durch ein neu aufgelegtes Hafenkonzept ausgebaut werden, teilt SPC mit, und dadurch bis zum Jahr 2025 das Umschlagsvolumen von 70 Millionen Tonnen überschreiten.