Identifikation: Bargeld immer im Blick

Handel, Banken und Wertdienstleister starten mit GS1-Pilotprojekten.

Bargeld hat seinen Preis: Acht Milliarden Euro bringt die Branche dafür jährlich auf. Die Versicherungssummen, das Vorhalten großer Mengen an Wechselgeld sowie der Personal- und Transportaufwand treiben unter anderem die Kosten in die Höhe. Deshalb sollen Prozesse optimiert werden und gleichzeitig mehr Sicherheit schaffen. Das ist der Ansatz der „Cash Community“, einem Netzwerk aus Banken, Sparkassen, Handel und Dienstleistern, unter dem Dach der Kölner GS1 Germany GmbH. Jetzt starten dazu erste Pilotprojekte.

Laut GS1 gehören Unternehmen wie die Düsseldorfer Metro AG und die Karlsruher dm-drogerie markt GmbH + Co. KG auf Handelsseite, die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, und weitere Geldinstitute sowie Werttransportdienstleister wie die Essener Kötter GmbH & Co. KG und Prosegur GmbH, Ratingen, zu den insgesamt 16 Projektteilnehmern. Dabei seien die Unternehmen alle auf einem ganz unterschiedlichen Niveau und ebenso differierten die Ansprüche, teilt Christian Fischer, Branchenmanager Cash Logistics bei GS1, mit. Handelsunternehmen Metro beispielsweise wolle seine internen Bargeld-Bestellprozesse verbessern. Unter anderem soll alles künftig elektronisch ablaufen, weiß Fischer. Bei der Drogeriemarktkette dm hingegen stünden eher sogenannte Safebags im Mittelpunkt. Sie ermöglichen die Verfolgbarkeit von Bargeldprozessen. Allen Projektpartnern gemeinsam ist allerdings, dass sie nun ihre Systeme über einheitliche XML-Schnittstellen von GS1 verbinden, Nachrichten zur Bargeldlogistik elektronisch austauschen und Aufträge sowie Sendungen durchgängig mit den GS1-Identifikationsstandards verfolgen wollen.

In den Pilotprojekten sollen folgende Informationen transparenter gemacht werden: Wie können Wechselgelder über Artikelnummern bestellt werden? Wann wurde der Geldbehälter wo an wen übergeben? Und kommen die avisierten Gelder rechtzeitig an? Erste Ergebnisse der Projekte sollen bis Ende 2014 vorliegen. Im nächsten Schritt, voraussichtlich im Frühjahr 2015, soll die Branchenempfehlung dann um weitere Komponenten ergänzt und damit vervollständigt werden. Dann seien zum Beispiel die automatische Bestandsüberwachung und das Reporting von Geldautomaten und Zählmaschinen möglich.