RFID: Verfolgung in feineren Schritten

Forscher der TU Chemnitz arbeiten an neuen Ortungslösungen für die Logistik.
Redaktion (allg.)

Neuartige und kostengünstigere Ortungslösungen für Bauteile und Produkte in Produktion und Logistik haben Forscher der Professur Schaltkreis- und Systementwurf an der Technischen Universität (TU) Chemnitz entwickelt. Herkömmliche Ansätze sehen den Experten zufolge eine reine Identifikation von Teilprodukten während des Warenflusses vor. Ihr neuer Ansatz basiere dagegen auf einer Verfolgung und Kontrolle des Warenflusses in feineren Schritten. Das setze allerdings auch eine genauere Positionierung der Waren – etwa auf Transportsystemen – voraus, teilt die TUmit.

Bislang zu teuer

Daher bedienen sich die Chemnitzer Wissenschaftler bei dem Projekt der RFID-Technik und -Infrastruktur. Radio Frequency Identification – kurz RFID – bezeichnet eine Technologie, bei der mithilfe elektromagnetischer Felder beispielsweise Bauteile identifiziert werden. Diese sind mit zehn Zentimeter kleinen sogenannten Tags ausgestattet, deren Identifikationsnummern per Funk durch RFID-Reader ausgelesen werden können. Zum Beispiel in der Automobillogistik liefere die RFID-Technologie so eine genaue Ortskenntnis aller Bauteile und Komponenten, erklären die Fachleute. Das ermögliche es, Fahrzeuge individuell zu konfigurieren. Bisherige RFID-Lösungen seien jedoch nur mit einem immensen Kosten- und Infrastrukturaufwand realisierbar.

Neue Algorithmen

Um diese Kosten zu senken, entwickelten die Mitarbeiter der Professur Schaltkreis- und Systementwurf im vergangenen Jahr spezielle Algorithmen und Verfahren. Mit ihnen sollen sich Tags nicht nur identifizieren, sondern auch deren genaue Position ermitteln lassen. In einem Demoszenario, das einem Fließband nachempfunden ist, testen die Forscher derzeit die Funktionsweise und die Grenzen dieser Ortungstechnologie.

Außerdem arbeiten die Chemnitzer Forscher im Projekt "Ginko – Generische Infrastruktur zur Nahtlosen Kopplung von Elektrofahrzeugen" an Lösungen im Bereich „Indoormapping und -navigation“. GPS-Informationen sollen dabei eine Höhenortung beziehungsweise Navigation über Etagen hinweg ermöglichen, so die Experten. Die aktuellen Forschungsergebnisse seien bereits in ein Android-Projekt geflossen. Darin verschmelzen Outdoor- und Indoornavigation mit der Etageninformation.

(akw)