KEP: DPD kauft DPD von GLS

KEP-Dienstleister kann nach langem Streit Wettbewerber GLS abschütteln.

Dass ausgerechnet der Wettbewerber General Logistics Systems Germany GmbH & Co. OHG (GLS), Neuenstein, einen Teil am eigenen Unternehmen hält, war KEP-Dienstleister DPD Dynamic Parcel Distribution GmbH & Co. KG, Aschaffenburg, schon lange ein Dorn im Auge. Jetzt hat sich DPD durchgesetzt und am vergangenen Freitag, 6. März 2015, den Kauf des Franchisenehmers DPD Systemlogistik verkündet – bisheriger Eigentümer: GLS. Die Übernahme durch die DPD GeoPost (Deutschland) GmbH – bisher schon größter Franchisenehmer von DPD in Deutschland – stehe zwar noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts, soll aber voraussichtlich zum 31. März 2015 abgeschlossen sein.

Sieben Standorte - 600 Mitarbeiter

DPD Systemlogistik betreibt bislang als Franchisenehmer von DPD sieben Standorte in Süddeutschland und Sachsen mit rund 600 Mitarbeitern und 750 Zustellern. Der Kauf umfasst laut DPD-Pressemitteilung die Übernahme sämtlicher Mitarbeiter und Standorte. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.

Vorwurf: Vertragsbruch

Damit endet ein langjähriger Streit, der zuletzt sogar die Gerichte beschäftigte. Vergangenes Jahr warf der Mehrheitseigner der DPD, die zur französischen La Poste gehörende DPD GeoPost (damals rund 83 Prozent Firmenanteil), dem Franchisenehmer (rund zehn Prozent Firmenanteil) vor, Informationen an den Wettbewerber GLS weitergegeben zu haben. Das wäre ein Vertragsbruch. Im Dezember folgte schließlich die Kündigung des Franchisevertrags zum 30. Juni 2015 – dagegen wehrte sich hingegen GLS. Einem Gerichtsurteil sind die beiden Parteien nun mit dem Kaufvertrag zuvor gekommen.

GeoPost mit knapp 94 Prozent Anteil

Der bisherige Mehrheitsgesellschafter GeoPost verfügt nun über 93,79 Prozent der Anteile an DPD. Weiterer Gesellschafter bleibt mit 6,21 Prozent die DPD Zeitfracht GmbH & Co. KG.