Nachhaltigkeit: Weniger giftige Chemikalien in Aldi-Textilien

Discount-Riese nimmt an der Greenpeace „Detox-Kampagne“ teil.
Aldi möchte nach Angaben von Greenpeace seine Textilien zukünftig mit weniger Chemie herstellen. (Foto: michaelaw)
Aldi möchte nach Angaben von Greenpeace seine Textilien zukünftig mit weniger Chemie herstellen. (Foto: michaelaw)
Sandra Lehmann

Der deutsche Textildiscounter Aldi verpflichtet sich nach Angaben von Greenpeace Deutschland, Hamburg, bis 2020 für seine Textilproduktion keine umwelt- oder gesundheitsschädlichen Chemikalien mehr zu verwenden. Mit dem Vorhaben schließt sich der Discounter der „Detox-Kampagne“ von Greenpeace an, die zum Ziel hat, ein Verbot aller gefährlichen Chemikalien in der Textilproduktion zu erwirken.

Weniger Chemie, mehr Transparenz

Aldi, derzeit die Nummer neun im Ranking der größten deutschen Modehersteller, hat laut der Umweltorganisation bereits einen detaillierten Plan zur Entgiftung der eigenen Textilproduktion vorgelegt. Gefährliche Schadstoffe wie Alkylphenolethoxylate (APEO) oder per- und polyfluorierende Chemikalien sollen bis Ende 2016 aus dem gesamten Schuh- und Bekleidungssortiment sowie aus allen Heimtextilien der Einzelhandelskette verschwinden. Darüber hinaus möchte Aldi 80 Prozent seiner Lieferanten darauf verpflichten, ihre Abwasserdaten offenzulegen, um die Einhaltung des neuen Standards überprüfen zu können.

Nachholbedarf bei Produktion und Fertigung

Aus Sicht von Greenpeace ist die Verpflichtung Aldis zur „Detox-Kampagne“ ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen und transparenten Lieferkette. Noch im November vergangenen Jahres hatten sowohl Aldi Nord als auch Aldi Süd bei einer Überprüfung der Produktions- und Lieferbedingungen durch die Umweltschutzorganisation schlecht abgeschnitten. Im Discounter-Einkaufsratgeber „Textilien im Supermarkt“ bescheinigte Greenpeace der Einzelhandelskette Schwächen im Supply Chain Management. Unter anderem seien der Einsatz von Rohstoffen, die Einhaltung sozialer Standards in den Fertigungsstätten, der transparente Umgang mit Lieferanten und der Einsatz von Chemikalien in der Produktion mangelhaft.

Erste Schritte zur nachhaltigen Lieferkette

Um sich weiter in Richtung ethisch korrekter Supply Chains zu entwickeln möchte Aldi, der im Jahr allein mit Textilien einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro macht, bis Ende 2016 ein Programm für „nachhaltigen Konsum“ aufsetzen. Der Einzelhandelsriese ist bereits Mitglied beim sogenannten Bangladesh Accord, einer Initiative, die sich für sichere Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion des südasiatischen Landes einsetzt. Außerdem entspricht ein kleiner Anteil des Aldi-Süd-Sortiments inzwischen dem Global Organic Textile Standard (GOTS), der umwelttechnische und soziale Anforderungen an die Lieferkette formuliert.