Bahnstreik: Ausstand mit offenem Ende

GDL legt Schienengüterverkehr unbefristet lahm.

Bereits zum neuenten Mal stehen ab dem heutigen Dienstag die Güterzüge in Deutschalnd still. Wie auch bei den vergangenen Streikrunden, sollen wichtige Wirtschaftszweige, wie die Automobilindustrie, jedoch weiterhin beliefert werden. (Foto: Deutsche Bahn AG)
Bereits zum neuenten Mal stehen ab dem heutigen Dienstag die Güterzüge in Deutschalnd still. Wie auch bei den vergangenen Streikrunden, sollen wichtige Wirtschaftszweige, wie die Automobilindustrie, jedoch weiterhin beliefert werden. (Foto: Deutsche Bahn AG)
Sandra Lehmann

Nach dem gescheiterten Verhandlungsgesprächen zwischen der Deutschen Bahn AG, Berlin, und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL),Frankfurt a.M., am vergangenen Wochenende, hat die GDL ihre Mitglieder zu einem zeitlich unbefristeten Streik im Schienengüterverkehr sowie im Personenverkehr aufgerufen. Es ist der bereits neunte Ausstand, nachdem es Anfang Mai bereits einen einwöchigen Streik gegeben hat.

Zeitlich unbefristet

Die Arbeitsniederlegung im Schienengüterverkehr beginnt an diesem Dienstag um 15.00 Uhr, der Ausstand im Personenverkehr ist für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch angekündigt. Wann der Streik enden soll, hat die GDL offen gelassen. Die Gewerkschaft kündigte jedoch an, das Streikende 48 Stunden im Voraus bekannt zu geben. Bahnpersonalvorstand Ulrich Weber kündigte im ARD- "Morgenmagazin" an, sich noch heute wieder mit der GDL an den Verhandlungstisch setzen zu wollen.

 

Kritik an GDL

Zum Arbeitskampf der GDL und dessen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage äußerten sich Verkehrsexperten von Parteien und Verbänden indes kritisch. So bezeichnete Erik Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, den erneuten Ausstand als "schlechte Nachricht für die deutsche Wirtschaft" und forderte die GDL im Hinblick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen eines abermaligen Streiks auf, "rasch an den Verhandlungstisch zurückzukehren". Gegenüber dem Tagesspiegel betonte Schweitzer: "Die Unternehmen arbeiten gerade mit Hochdruck daran, die Folgen des letzten Streiks zu überwinden."

Streik könnte Auswirkungen auf Arbeitsmarkt haben

Martin Burkert, Vorsitzender des Bundestagsverkehrsausschusses, legte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sogar nahe, dass ein anhaltender Arbeitskampf im Schienengüterverkehr negative Konsequenzen für den Arbeitsmarkt haben könnte: "Ich befürchte massive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und mögliche Kurzarbeit."

Güterverkehr arbeitet an Ersatzfahrplan

Die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn, DB Schenker Rail, Frankfurt a.M., setzt sich bereits mit den unmittelbaren Folgen der erneuten Arbeitsniederlegung auseinander und arbeitet nach eigenen Aussagen mit Hochdruck an einem Ersatzfahrplan für ihre Kunden. Während des letzten Streiks fuhren etwa zwei Drittel aller Züge im Güterverkehr.