Automotive: BMW und Scherm nehmen Elektro-Lkw in Betrieb

40-Tonnen-E-Lkw pendelt zwischen Scherm-Logistikzentrum und BMW-Werk München.
Elektromobilität für die Materialversorgung in der Automobilindustrie: Ladesäule für den Terberg-Schlepper beim Logistikdienstleister Scherm-Gruppe in München. (Foto: Reichel)
Elektromobilität für die Materialversorgung in der Automobilindustrie: Ladesäule für den Terberg-Schlepper beim Logistikdienstleister Scherm-Gruppe in München. (Foto: Reichel)
Matthias Pieringer

Ein elektrischer 40-Tonnen-Lastwagen, der vom Logistikdienstleister Scherm-Gruppe in Diensten der BMW Group genutzt wird, hat am 7. Juli in München den Regelbetrieb begonnen. Damit sei die BMW Group der erste Automobilhersteller in Europa, der einen 40-Tonnen-Elektro-Lkw für Materialtransporte im öffentlichen Straßenverkehr nutzt, teilte der Automobilhersteller am 6. Juli in München im Rahmen einer Presseveranstaltung mit.

Der Elektro-Lkw soll achtmal täglich zwischen dem Logistikzentrum der Scherm-Gruppe im Münchner Norden und dem etwa drei Kilometer entfernten BMW-Stammwerk am Olympiapark pendeln. Transportiert werden nach dem Prinzip „Just in Sequence“ unterschiedliche Fahrzeugkomponenten, zum Beispiel Stoßdämpfer, Federn und Lenkgetriebe.

Die ersten Testfahrten habe der elektrische 40-Tonner – ein Modell des niederländischen Herstellers Terberg – erfolgreich absolviert. Der Elektro-Lkw wird laut BMW ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Quellen geladen. Dadurch und durch den alternativen Antrieb sei der 40-Tonner CO2-frei, leise und nahezu ohne Feinstaubbelastung für die Umwelt unterwegs. Im Vergleich zu einem Lastwagen mit Dieselmotor werde der elektrische Lkw 11,8 Tonnen Kohlenstoffdioxid jährlich einsparen. Das entspricht BMW zufolge der Fahrstrecke eines BMW 320d Efficient Dynamics von nahezu dreimal um die Welt.

Bis zu 100 Kilometer Reichweite

Das Aufladen der Lkw-Batterie nimmt drei bis vier Stunden in Anspruch. Voll geladen hat das Fahrzeug eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern. Somit kann der Elektro-Lkw theoretisch einen kompletten Produktionstag ohne zusätzlichen Ladevorgang absolvieren.

„Mit diesem Projekt gewinnen wir sehr wertvolle Erkenntnisse, was in puncto City-Logistik mittels Elektro-Lkw künftig möglich ist“, sagte Jürgen Maidl, Leiter Logistik der BMW Group, über die Potenziale des elektrischen Trucks. Kurt J. F. Scherm, Geschäftsführer der Scherm-Gruppe unterstrich, dass der Elektro-Lkw der erste Schritt in Richtung CO2-reduzierte Transportlogistik sei.

Den Startschuss im BMW-Werk München gab am 6. Juli die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Sie betonte, es sei „von zentraler Bedeutung, dass die bayerische Wirtschaft auch bei der Elektromobilität an der Spitze steht“.