Humanitäre Logistik: Notunterkunft statt Logistikzentrum

Johanniter schaffen in ehemaligem Edeka-Lager Platz für Flüchtlinge.
Viel Arbeit für die Helfer: Die Johanniter bauten ein ehemaliges Edeka-Lager zu einer Flüchtlingsunterkunft um. (Foto: Johanniter/Edzard Schönrock)
Viel Arbeit für die Helfer: Die Johanniter bauten ein ehemaliges Edeka-Lager zu einer Flüchtlingsunterkunft um. (Foto: Johanniter/Edzard Schönrock)

Eine eher ungewöhnliche neue Aufgabe hat das ehemalige Logistikzentrum des Handelsunternehmens Edeka Minden-Hannover in Sarstedt erhalten: Es soll als Notunterkunft für 1.000 Flüchtlinge dienen. Doch bis diese dort untergebracht werden können, hatten die Johanniter viel Arbeit. Sie waren vom Niedersächsischen Innenministerium beauftragt worden, das Lager umzubauen. Das teilten die Johanniter am 26. September 2015 mit.

Mehr als 900 Helfer im Einsatz

Insgesamt 450 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Hildesheim, 400 Helfer des Technischen Hilfswerks und 60 Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe waren dafür im Einsatz. Ihre ersten Aufgaben waren: Zahlreiche Regale mussten aus zwei Hallen (mehrere 1.000 Quadratmeter Hallenfläche) entfernt und die Böden gereinigt werden.

Zahlreiche Renovierungsarbeiten

Dann erst konnten die leeren Hallen durch verkleidete Bauzäune in Areale unterteilt werden, um den Flüchtlingen ein wenig Privatsphäre zu ermöglichen. Die unterteilten Bereiche wurden anschließend mit Feldbetten für jeweils zehn Personen bestückt. Zudem musste eine Sanitätsstation im früheren Logistikzentrum eingerichtet werden. Zusätzlich wird den Flüchtlingen ein Rettungswagen auf dem Gelände im 24-Stunden-Betrieb bereitstehen. Des Weiteren standen zahlreiche Renovierungsmaßnahmen an: Die Essensausgabe wurde instandgesetzt sowie Tische und Bänke aufgebaut und die Sanitäranlagen mussten saniert beziehungsweise installiert werden. Zusätzlich wurden drei Duschcontainer angefordert.

Empfangsbereich eingerichtet

Für die Ankunft der Flüchtlinge richteten die Helfer außerdem einen Empfangsbereich ein, in dem eine Erstregistratur sowie eine medizinische Grunduntersuchung vorgesehen sind. Rund 2.000 Quadratmeter stehen als Verwaltungsfläche zur Verfügung, die unter anderem für Sozial- und Kinderbetreuung genutzt werden können.