Welthandel: Globalisierung legt Pause ein

Weiteres Wachstum muss auf höherwertiger Produktion fußen.
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, sprach auch auf der Pressekonferenz des BME im Rahmen des 50. Symposium Einkauf und Logistik in Berlin. (Foto. Pieringer)
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, sprach auch auf der Pressekonferenz des BME im Rahmen des 50. Symposium Einkauf und Logistik in Berlin. (Foto. Pieringer)
Matthias Pieringer

DekaBank-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater hat am 12. November auf dem 50. Symposium Einkauf und Logistik des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) in Berlin deutlich gemacht, dass die Globalisierung „eine Pause“ einlege. Viele aufstrebende Volkswirtschaften hätten in den vergangenen zwei Jahrzehnten den ersten großen Entwicklungsschritt gemacht, indem sie ihre Industriesektoren aufbauten, sagte Kater. Nun komme diese Phase zu einem Abschluss. Dafür spreche auch die Stagnation des in der Vergangenheit stark vom Aufbau internationaler Produktionsketten getriebenen Welthandels.

Fähigkeiten zur Anpassung gefragt

Weiteres Wachstum müsste nun auf der Entwicklung höherwertiger Produktion, auf Innovationen oder der Entwicklung der Dienstleistungssektoren aufbauen. Dazu müssten allerdings die aufstrebenden Länder die Fähigkeiten zu diesen Anpassungen besitzen, wie etwa starke institutionelle Rahmenbedingungen, entwickelte Finanzmärkte oder die Vorherrschaft von marktwirtschaftlichen gegenüber planwirtschaftlichen Steuerungsmechanismen. Hierfür seien die verschiedenen Volkswirtschaften höchst unterschiedlich gut aufgestellt – wie die Industrieländer übrigens auch.

Quo vadis deutsche Industrie?

Der DekaBank-Chefvolkswirt nahm auf dem 50. BME-Symposium an einer Expertendiskussion zum Thema „Brennpunkt globale Märkte: Ungleichgewichte im internationalen Handel – volatile Finanzmärkte – geopolitische Spannungen: Quo vadis deutsche Industrie?“ teil. Im Anschluss stand Kater im Rahmen einer Pressekonferenz des BME auch Journalisten Rede und Antwort.