Insolvenz: Weltbild-Logistiker baut 240 Stellen ab

Zwei Millionen Euro für eine Transfergesellschaft – zu wenig für die Gewerkschaft.
Verkauft: Die Hälfte der ehemaligen Weltbild-Filialen wurden bereits an die Buchhandlung „Lesensart“ verkauft, die inzwischen ebenfalls insolvent ist. (Foto: Weltbild)
Verkauft: Die Hälfte der ehemaligen Weltbild-Filialen wurden bereits an die Buchhandlung „Lesensart“ verkauft, die inzwischen ebenfalls insolvent ist. (Foto: Weltbild)

Der insolvente Weltbild-Logistikdienstleister Also Logistics Services GmbH, ein Unternehmen der Schweizer Also AG, wird das Personal in Augsburg deutlich von 450 auf 210 Mitarbeiter reduzieren. Das gab die Gewerkschaft Ver.di auf ihrem Blog bekannt. Ein im Oktober vom Dienstleister vorgeschlagener Sanierungsplan war gescheitert (LOGISTIK HEUTE berichtete). Die 240 nun betroffenen Angestellten werden über neun Monate in eine Transfergesellschaft zu 80 Prozent ihres bisherigen Gehaltes aufgenommen. Dafür habe Also Logistics Services zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Gewerkschaft nicht zufrieden

Zu wenig, meint die Gewerkschaft. Der Betriebsrat habe bis zuletzt versucht, eine längere Transfermaßnahme und Abfindungen für die betroffenen Kollegen herauszuhandeln, heißt es im Blog.

Logistik soll wieder attraktiv werden

Laut Ver.di ist die Fortführung der Logistik zunächst bis zum 31. Dezember 2016 gesichert. „Im ersten Quartal 2016 werden wir mit der Geschäftsführung darüber verhandeln, wie die Logistik dauerhaft am Standort bleiben kann“, kündigte der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz an. Er sehe gute Chancen dafür, dass zum Beispiel über die Kündigung von Mietverträgen eine neue Kostenstruktur hergestellt werden kann, welche die Logistik in Augsburg wieder hochattraktiv macht. Sollte die dauerhafte Fortführung scheitern, stünden Mittel zur Verfügung, mit denen eine weitere neunmonatige Transfergesellschaft für die verbliebenen Mitarbeiter finanziert werde könne.