Studie: Unaufhaltsame Roboter

Deutsche Post DHL ist von Robotereinsatz in der Logistik überzeugt.
Projekte: DHL testet bereits Lieferkettenlösungen unter Einbeziehung kollaborativer Roboter. (Foto: DHL)
Projekte: DHL testet bereits Lieferkettenlösungen unter Einbeziehung kollaborativer Roboter. (Foto: DHL)

Für die Deutsche Post DHL Group sind Roboter aus der Welt der Logistik schon bald nicht mehr wegzudenken. In seinem neuen Trend-Report „Robotics in Logistics“ zeigt der KEP-Dienstleister auf, wie kollaborative Roboter die Lieferketten verändern werden. So könnten Logistikroboter zum Beispiel in Kürze bei der Kommissionierung und Verpackung sowie dem Transport von Waren unterstützen.

80 Prozent manuelle Logistikstandorte

„Roboter werden in vielen Branchen eingesetzt, haben sich aber in der Logistik aufgrund der Komplexität der Prozesse noch nicht richtig durchgesetzt“, sagt Matthias Heutger, Senior Vice President Strategy, Marketing & Innovation, DHL Customer Solutions & Innovation. „Die Steuerung unendlich vieler Produkt- und Prozesskombinationen in Zusammenarbeit mit Menschen in geschlossenen Räumen ist für Roboter eine Herausforderung." Aktuelle Untersuchungen würden zeigen, dass die Prozesse in 80 Prozent aller Logistikstandorten immer noch manuell ablaufen.

Robotik gewinnt an Dynamik

Laut dem DHL Trend-Report gewinnt die Robotik derzeit aber deutlich an Dynamik. Die Roboter der nächsten Generation können sehen, sich bewegen, auf ihr Umfeld reagieren und Seite an Seite mit dem Menschen Präzisionsaufgaben übernehmen. Angetrieben werde diese Entwicklung durch das Wachstum des E-Commerce sowie durch den Rückgang und Alterung der Erwerbstätigen. Vor diesem Hintergrund investieren Regierungen, Wagniskapitalgeber und große Einzelhändler in mehreren Ländern massiv in neue Forschungsprojekte. Einige dieser Projekte konzentrieren sich auf die Entwicklung von Robotern mit einer hohen Affinität zur Logistik.

EU investiert in Robotik-Forschung

Im weltweiten Robotik-Wettstreit tritt neben den USA, China, Russland und Japan auch Europa an. Die EU will im Rahmen des SPARC-Programms der Europäischen Kommission 700 Millionen Euro in die Roboterforschung investieren. Ein Konsortium von 180 europäischen Unternehmen hat weitere 2,1 Milliarden Euro an Forschungsgeldern bis 2020 zugesagt. Clemens Beckmann, Executive Vice President Innovation, Post - eCommerce - Parcel, Deutsche Post DHL Group, sagt: „Unsere Kinder können sich keine Welt ohne Computer mehr vorstellen. Ihren Kindern wird es mit Blick auf Roboter vermutlich genauso gehen."

Erhebliche Investitionen nötig

Die Entwicklung der nächsten Generation von Robotern, die Seite an Seite mit dem Menschen arbeiten können, werde aber erhebliche Investitionen in die Weiterentwicklung der Technologie erfordern. DPDHL Group sei aber überzeugt, dass Lieferketten, in denen Menschen und Roboter zusammenarbeiten, schon bald Normalität sein werden und eine noch schnellere und wirtschaftlichere Warenabwicklung ermöglichen werden. Deshalb erprobt der Konzern in ausgewählten Lagern neue Lieferkettenlösungen unter Einbeziehung kollaborativer Roboter. Die Ergebnisse der Tests werden beim ersten Robotics Day des Konzerns am 7. April im DHL Innovation Center in Troisdorf bei Bonn vorgestellt.