Automotive: BMW setzt auf Transportroboter

Autobauer berichtete in Stuttgart über Details zum „STR/5“.
Der STR/5 von BMW: Das Gerät war auf der LogiMAT 2016 auf dem Stand des Fraunhofer IML zu sehen. Foto: Jörgl
Der STR/5 von BMW: Das Gerät war auf der LogiMAT 2016 auf dem Stand des Fraunhofer IML zu sehen. Foto: Jörgl
Thilo Jörgl

Der Münchner Autobauer BMW hat auf dem Forum „neue Transportroboter“ auf der Stuttgarter Fachmesse LogiMAT erstmals öffentlich über sein neues Fahrerloses Transportsystem (FTS) gesprochen. In dem von LOGISTIK HEUTE in Kooperation mit dem Fraunhofer IML präsentierten Forum am 8. März gab Thomas Dose, Leiter BMW Innovationspark und Verpackungszentrum Wackersdorf, einen Einblick in das „STR/5“ genannte BMW-Gerät. Es wurde in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Fraunhofer IML entwickelt. „Wir haben kein auf dem Markt vorhandenes System gekauft, weil es keines gibt, das unsere Anforderungen erfüllt hat“, sagte Dose.

550 Kilo Tragkraft

Die größten Herausforderungen seien die geringe Bauhöhe von nur 220 Millimetern sowie die Tragkraft von 550 Kilogramm gewesen, so der BMW-Manager. Der autonome Transportroboter, der auch am Messestand des Fraunhofer IML zu sehen war, verfügt über eine autonome Navigation sowie 3D-Kameratechnik mit Objekterkennung. Geräte können sowohl in das Leitsystem integriert oder als „Stand alone“-Lösung eingesetzt werden. Produziert wurde das erste FTS in Wackersdorf, wobei auch Komponenten aus dem Hause BMW, etwa die BMW i3-Batterietechnik, integriert wurden. Dose rechnet damit, dass einmal Dutzende Fahrzeuge an diversen BMW-Standorten zum Einsatz kommen werden. „Das Interesse aus den anderen BMW-Standorten ist sehr groß“, so Dose. Das Gerät ist Dose zufolge Teil der neuen BMW-Strategie, die unter anderem den Aufbau von sehr flexiblen Standorten (Flex Hubs) verfolgt.

Nicht verkäuflich

Verkäuflich ist das System von BMW nicht, ganz im Gegensatz zu den anderen drei FTS, die während des Forums vorgestellt wurden. Elmar Issing, Vice President New Technologies & Robotics bei SSI Schäfer, stellte unter anderem das System „Weasel“ vor. Dennis Ramers, Produktmanagement Maschinen bei Bito-Lagertechnik Bittmann, referierte über das Thema „LEO Locative – das FTS für jedermann“. Und der Däne Henrik Vesterlund Soerensen, Area Sales Manager Deutschland, Mobile Industrial Robots ApS, hielt einen Vortrag zum Thema „MIR100, der effiziente, mobile Roboter für den Transport“. Eine Einführung ins Thema gab Dr. Sören Kerner, Abteilungsleiter Automation und eingebettete Systeme am Fraunhofer IML. Bei der Podiumsdiskussion unter der Leitung von LOGISTIK HEUTE-Chefredakteur Thilo Jörgl sprachen die Referenten unter anderem über die Genauigkeit der Systeme, anfallende Kosten sowie verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Einig waren sich alle, dass die Bedeutung der Geräte, einfache Fahrzeuge sind bereits ab 5.000 Euro erhältlich, in Produktion und Logistik zunehmen wird. „Auch für mittelständische Unternehmen sind Lösungen, je nach Einsatzgebiet, durchaus interessant“, betonte Kerner.