Pharma: Wachsende Komplexität im Lieferkettenmanagement

Studie analysiert Potenzial von segmentierten Supply Chains.
(Foto: Fotolia.com/ hpunkt.de)
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Matthias Pieringer

Laut der Unternehmensberatung Camelot sieht die Pharmabranche segmentierte Supply Chains als Lösung, um der zunehmenden Komplexität in den pharmazeutischen Wertschöpfungsketten entgegenzuwirken. „Allerdings fehlt es noch an geeigneten Umsetzungsszenarien und -strategien“, kommentierte Andreas Gmür, Partner bei Camelot Management Consultants, die Ergebnisse der neuen, von ihm mitverfassten Ausgabe der Studie „Pharma Management Radar“.

Die Studie untersucht zweimal jährlich globale Business Trends in der Pharmabranche. Für den aktuellen Pharma Management Radar wurden mehr als 40 Führungskräfte von global agierenden Pharmaunternehmen aus 13 Ländern im Frühjahr 2016 befragt. Zu den Teilnehmern zählen nach Camelot-Angaben 70 Prozent der weltweiten Top-20-Pharmafirmen.

Starke Nachfrageschwankungen

Als hauptverantwortliche Entwicklungen für die steigende Komplexität im Lieferkettenmanagement sieht ein Großteil der Befragten die starken Schwankungen bei der Nachfrage (66 Prozent) sowie häufige Verpackungsänderungen (65 Prozent). Nach den zentralen Kriterien für eine effektive Lieferkettensegmentierung gefragt, kristallisieren sich den Unternehmensberatern zufolge als wichtigste Faktoren allen voran Kundenbedürfnisse sowie der Wert und die Volumenkennzahlen der jeweiligen Produkte heraus. Aber auch die Produktfamilien, -kategorien oder -anforderungen seien wesentliche Faktoren, ebenso wie eine Segmentierung nach Region oder therapeutischem Bereich.

Relevanz erkannt

„Segmentierte Supply Chains sind die Voraussetzung dafür, dass sich die Logistik in den zukünftigen patientenzentrierten Gesundheitsservice-Bereichen und Distributionskanälen zu einem wertsteigernden, umsatzrelevanten Faktor entwickeln kann“, sagte Camelot-Experte Andreas Gmür. Die Unternehmen haben laut Camelot die Relevanz der Lieferkettendifferenzierung bereits erkannt. Dies zeige sich daran, dass sich die meisten befragten Pharmaunternehmen in vielen Bereichen bereits aktiv mit dem Thema beschäftigen. Das gelte insbesondere für die Fertigung und die Logistik.