Seefracht: Mehr Ware auf Flüsse, Kanäle und die Ostsee

EMMA will Binnenschifffahrt in der Ostseeregion fördern und erhält Flagship-Status.
Symbolbild: HHM
Symbolbild: HHM

Das Binnenschifffahrtsprojekt EMMA, ein länderübergreifendes Projekt auf gemeinsamer Initiative von Hafen Hamburg Marketing (HHM) und 20 Projektpartnern, hat sich zum Ziel gesetzt die Binnenschifffahrt in der Ostseeregion zu fördern, weiterzuentwickeln und aufzuwerten. Das Projekt adressiert das Unterziel der Strategie der Europäischen Union für den Ostseeraum (European Union Strategy for the Baltic Sea Region, kurz: EUSBSR), „gute Transportbedingungen“ zu fördern. Die EU-Strategie fördert dabei sogenannte Flagships. Während des letzten Meetings der Nationalen Koordinatoren der EUSBSR wurde das EMMA-Projekt zum neuesten Flagship im Bereich Transportpolitik ernannt, teilt HHM mit.

Überlastete Straßen - freie Flüsse

Grund für das Projekt EMMA sei, dass in vielen Ostseeanrainerstaaten die Schienen- und Straßennetze dem steigenden Transportaufkommen nicht mehr gewachsen seien, während Flüsse, Kanäle und die Ostsee noch große Kapazitätsreserven aufweisen. Die EMMA-Projektpartner setzen sich deshalb mit der Frage auseinander, wie der Anteil der Binnenschifffahrt an der Gesamttransportleistung in der Ostseeregion nachhaltig gesteigert werden kann. Dabei liege der Fokus auf Maßnahmen in Gebieten, wo Binnenschifffahrt in der Transportkette eine realistische Alternative bei moderaten Anpassungen der Infrastruktur darstellt. Das Akronym EMMA steht dabei für den englischen Titel: „Enhancing freight Mobility and logistics in the Baltic Sea Region by strengthening inland waterway and river sea transport and proMoting new internAtional shipping services”.

Günstigere Transportoption

Dadurch, dass der Industrie mit der verbesserten Binnenschifffahrt eine zusätzliche und günstige Transportoption geboten werden kann, wird die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region und der dort angesiedelten Unternehmen aufgewertet, teilt HHM mit. Damit gehe auch eine Belebung des intraregionalen Handels der Ostseeregion einher. Letzteres Ziel soll sich auch positiv auf die generelle Kooperation der sehr unterschiedlichen Staaten entlang der Ostsee auswirken.

Ergebnisse liefern

Stefan Breitenbach von HHM sagt zum neuen Status: „Die Wahl von EMMA als Flagship verdeutlicht, welche Relevanz die EU-Kommission der Weiterentwicklung der Binnenschifffahrt in der Ostseeregion beimisst. Jetzt ist es an der Zeit, erste Ergebnisse zu liefern und an Debatten über zukünftige europäische Transportpolitik mitzuwirken.“