Automotive: Bei VW droht Ausweitung der Kurzarbeit

Autobauer gehen im Streit mit Zulieferer die Bauteile aus.
Stehen auch im VW-Werk Hannover (hier im Bild) bald die Bänder still? Nach Medienberichten könnte die Kurzarbeit nach Emden auf weitere Werke des Konzerns ausgeweitet werden. (Foto: VW)
Stehen auch im VW-Werk Hannover (hier im Bild) bald die Bänder still? Nach Medienberichten könnte die Kurzarbeit nach Emden auf weitere Werke des Konzerns ausgeweitet werden. (Foto: VW)
Sandra Lehmann

Nach dem Werk im niedersächsischen Emden prüft der Volkswagen Konzern, ob er auch für weitere Werke in Deutschland Kurzarbeit anmelden muss. Das geht aus einem Medienbericht des „Norddeutschen Rundfunks“ (NDR) vom 17. August 2016 hervor.

Lieferstopp bei Getrieben und Sitzbezügen

Grund für die Anordnung von Kurzarbeit ist nach Informationen des Fernsehsenders der andauernde Rechtsstreit zwischen dem VW-Konzern und dem Zulieferbetrieb Prevent DEV GmbH, zu dem auch die Subunternehmen ES Automobilguss und Car Trim gehören. Der Streit hatte nach NDR-Angaben bereits in den vergangenen Wochen zu einem Lieferstopp im Bereich Sitzbezüge geführt. Nun drohe im VW-Teilewerk Kassel, wo die Hälfte aller Schalt- und Automatikgetriebe für den Autobauer entstehen, ein Engpass bei Getriebeteilen.

Kurzarbeit in Wolfsburg möglich

Deshalb erwäge der Konzern nun auch im Werk Wolfsburg für einen temporären Zeitraum Kurzarbeit. Weitere Standorte, die auf die Lieferung von Getrieben angewiesen sind, könnten laut NDR folgen, sollte der Lieferstopp durch Prevent nicht aufgehoben werden. Betroffen sind laut dem Medienbericht alle VW-Modelle sowie Skoda, Audi, Seat und die VW-Nutzfahrzeuge.

Bänder in Emden stehen still

In Emden wird laut dem Sender bereits seit 18. August verkürzt gearbeitet. Am 15. und 16. August hatten die Bänder aufgrund fehlender Getriebeteile bereits komplett stillgestanden. Durch die Verzögerungen warten allein an diesem Standort derzeit mehr als 6.000 Fahrzeuge auf ihre Fertigstellung.