Studie: Logistikimmobilien als Dreh- und Angelpunkte der Supply Chain

Logix stellt neue Logistikimmobilien-Studie auf der EXPO REAL vor.
Logistikimmobilien sind vielfältig und flächig verteilt, nur zwei der Aspekte, die die Studie aufgreift. (Symbolbild: Goodman)
Logistikimmobilien sind vielfältig und flächig verteilt, nur zwei der Aspekte, die die Studie aufgreift. (Symbolbild: Goodman)

Die Initiative Logistikimmobilien (Logix), ein Zusammenschluss von Unternehmen und Persönlichkeiten des Bereichs Logistik, stellt auf der EXPO REAL 2016 vom 4. bis 6. Oktober in München die erste von ihr initiierte Studie mit dem Titel „Logistikimmobilien – Dreh- und Angelpunkte der Supply Chain. Bedeutung, Funktion und Ansiedlungseffekte“ vor. Im Auftrag der Initiative, bei der LOGISTIK HEUTE Medienpartner ist, erarbeitete die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS in Nürnberg unter der Leitung von Uwe Veres-Homm ein Grundsatzpapier zur wirtschaftlichen Bedeutung der Logistikimmobilien sowie den mikro- und makroökonomischen Faktoren der einzelnen Logistikimmobilientypen.

Bedeutung der Logistik aufzeigen

Die Studie soll laut Logix primär die Bedeutung des Bereichs Logistik und Logistikimmobilien für die deutsche Volkswirtschaft mit Zielrichtung Kommunen, Verwaltung und Wirtschaftsförderung darstellen sowie die Öffentlichkeit informieren und vorhandene Vorurteile relativieren helfen.

Informationen verständlich darstellen

„Unser Ziel ist es, mit dieser Studie eine fundierte Informationssammlung zu bieten und damit zu einer objektiven und auf Fakten basierenden Bewertung etwa von Ansiedlungsvorhaben beizutragen,“ erläutert Logix-Sprecher Dr. Malte-Maria Münchow die Funktion des Grundsatzpapiers. „Es ging uns nicht primär darum, neue Aspekte zu erforschen, als vielmehr die in der Fachwelt bekannten Faktoren und Zusammenhänge komprimiert und verständlich darzustellen.“ Ein wichtiger Aspekt bei der Konzeption war zudem, die Ergebnisse grafisch ansprechend aufzubereiten, um diese den Interessenten anschaulich vermitteln zu können.

Die Studie bietet unter anderem Einblicke und Fakten in folgenden Bereichen:

  • Logistik als Wirtschaftsfaktor: Mit einem Umsatzvolumen von 235 Milliarden Euro und knapp 2,6 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist die Logistikwirtschaft in den vergangenen zehn Jahren um rund 35 Prozent (Umsätze) beziehungsweise um 17 Prozent (Beschäftigte) gewachsen und zählt zu den größten und dynamischsten Wirtschaftsbereichen in Deutschland.
  • Nur zur Hälfte Transport: Die Hälfte der Logistikumsätze in Deutschland wird mit der Abwicklung von Transporten auf unterschiedlichen Verkehrsträgern erbracht, die andere Hälfte mit Umschlags-, Lager- und Kontraktlogistikdienstleistungen, die in Logistikimmobilien stattfinden.
  • Logistikimmobilien sind flächig verteilt: Anders als andere Wirtschaftsbereiche spielt die Logistik als Schnittstelle zwischen Industrie, Handel und Endkonsument in jeder Region eine Rolle und ist damit als Wirtschaftsfaktor nahezu überall vertreten.
  • Logistik schafft Arbeitsplätze: Die Ansiedlung von Logistikimmobilien bringt je nach Immobilientyp und Funktion im Durchschnitt zwischen 37 und 53 Arbeitsplätze pro Hektar Grundstücksfläche mit sich. Die vor Ort erbrachte Wertschöpfung schwankt je nach Leistungstiefe zwischen 30.900 und 70.200 Euro pro Kopf und Jahr.
  • Logistikimmobilien sind Dreh- und Angelpunkte der Wertschöpfungskette: Jedes Produkt durchläuft von seinen Rohstoffen über die Herstellung bis hin zum Konsumenten eine ganze Reihe an Lager- und Umschlagsprozessen und damit auch Logistikimmobilien.
  • Logistikimmobilien sind unterschiedlich: Je nach ihrer Aufgabe im Wertschöpfungsprozess können fünf funktionale Typen von Logistikimmobilien unterschieden werden. Alle bringen unterschiedliche Anforderungen an den Standort und regionalwirtschaftliche Vor- und Nachteile mit sich.
  • Pauschalisierung vermeiden: Bei der Diskussion um neue Ansiedlungen von Logistikzentren müssen die Unterschiede bezüglich Flächenverbrauch, Verkehrsbelastung, Beschäftigungswirkung und Wertschöpfungsbeiträgen berücksichtigt werden, um die richtige Ansiedlung an den richtigen Standort zu bringen.

Gerade die Differenzierung der unterschiedlichen Typen von Logistikimmobilien und ihren Funktionen sowie der Abgleich mit den Standortfaktoren vor Ort sind auch für Veres-Homm ein zentraler Aspekt bei Ansiedlungsvorhaben und der Vermarktung von Standorten: „Wir zeigen in der Studie auf, dass die Auswirkungen und die Sekundäreffekte etwa bei der Beschäftigung je nach Funktionstyp sehr unterschiedlich ausfallen können. Durch die in der Studie präsentierten Zusammenhänge wird es für Kommunen und Wirtschaftsförderungen leichter, ihre Ansiedlungspolitik entsprechend auszurichten und Ansiedlungsanfragen zu bewerten.“