Logistik 4.0: Neues Forschungslabor soll Lösungen entwickeln

Dortmunder Labor startet mit zehn Millionen Euro Förderung.
Mit Industrie 4.0 und Logistik 4.0 werden Menschen viel mit Maschinen interagieren. Wie das am besten geht, soll das neue Innovationslabor in Dortmund erforschen. (Symbolbild: Fotolia/Mimi Potter)
Mit Industrie 4.0 und Logistik 4.0 werden Menschen viel mit Maschinen interagieren. Wie das am besten geht, soll das neue Innovationslabor in Dortmund erforschen. (Symbolbild: Fotolia/Mimi Potter)
László Dobos

Das neue Innovationslabor „Hybride Dienstleistungen in der Logistik“ nimmt in Dortmund seine Arbeit auf. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Labor über eine Dauer von drei Jahren mit insgesamt zehn Millionen Euro. Projektpartner sind das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML sowie die Technische Universität (TU) Dortmund mit der Fakultät Maschinenbau und dem Forschungsgebiet Industrie- und Arbeitsforschung.

Neue Versuchseinrichtungen für die Forschung

In zwei bestehenden Hallen – je einer am Fraunhofer IML und an der TU Dortmund – richten die Forscher jetzt neue Versuchseinrichtungen ein. Anfang 2017 werden sie dort neue logistische Technologien entwickeln und testen. Forscher können über ein Ausschreibungs- und Auswahlverfahren Projektideen für das Labor einreichen. Die Themen dafür sind Soft- und Hardwaredienste, Planungs- und Betriebskonzepte für agile Logistiksysteme sowie Lösungen für Mensch-Maschine-Schnittstellen.

Ziel: Wissenstransfer für Unternehmen

Das Fraunhofer IML will mit dem Innovationslabor einen wesentlichen Beitrag zum Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Schlüsselbranche Logistik leisten. Gezielte Transferprojekte sollen den Weg in den Markt für Unternehmen verkürzen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen.

Mensch-Maschine-Interaktion im Blickfeld

Hybride Dienstleistungen bedeuten die intelligente Kombination aus Software, Hardware und Geschäftsmodellen. Beispiele sind intelligente Ladungsträger, autonome Shuttle-Systeme oder simulationsbasierte Planungstools. Nach Meinung des Fraunhofer IML spielen bei der Entwicklung solcher Dienstleistungen nicht nur technologische Aspekte eine wesentliche Rolle. Ebenso stünden die Rolle des Menschen und seine Schnittstellen zu den Maschinen im Fokus. Zukünftig werden nach Meinung der Forscher Menschen sowohl mit Robotern als auch mit einfachen cyber-physischen Systemen wie intelligenten Regalen, Containern oder Fahrzeugen in einen Dialog treten. Für den Industrie- und Arbeitsforscher Prof. Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen von der TU Dortmund ist daher eine zentrale Frage, „wie verantwortliches und zielgerichtetes Handeln in der Interaktion von Menschen und Maschinen in gemeinsamen Netzwerken gestaltet und organisiert wird“. Auf diese Frage will er mit seinen Kollegen im Innovationslabor Antworten finden.