Swiss Logistics Award 2016: System-Alpenluft 4.0 gewinnt

Emissionsfreie Entsorgungslösung bekommt schweizerischen Logistikpreis.
Preisverleihung Swiss Logistics Award 2016: Moderatorin Mona Vetsch im Gespräch mit Manuel Wyss, Projektleiter, System-Alpenluft AG. (Foto: GS1 Schweiz)
Preisverleihung Swiss Logistics Award 2016: Moderatorin Mona Vetsch im Gespräch mit Manuel Wyss, Projektleiter, System-Alpenluft AG. (Foto: GS1 Schweiz)
Matthias Pieringer

Das emissionsfreie Entsorgungssystem „System-Alpenluft 4.0“ ist mit dem Swiss Logistics Award 2016 ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung für zukunftsweisende Logistikleistungen wurde am 30. November im Rahmen einer Gala in Bern von GS1 Schweiz, Fachverband für nachhaltige Wertschöpfungsnetzwerke, und der Schweizerischen Post vergeben.

Zur Lösung: System-Alpenluft 4.0

Neben Mulden für beispielsweise Glas arbeitet das emissionsfreie Entsorgungssystem der System-Alpenluft AG auch mit Abfallverdichtern, die den Abfall direkt an der Sammelstelle komprimieren, so GS1 Schweiz. Damit könnten die Behälter größere Mengen aufnehmen, die Entleerungsfrequenz werde gesenkt und Fahrten ließen sich einsparen. Der Transport erfolgt mit Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Da die Verdichter je nach Standort unterschiedlich genutzt würden, schwanke die Dauer, bis sie voll sind, zwischen drei Tagen und vier Wochen.

Um die Zahl der Fahrten noch weiter zu reduzieren, setzt das System-Alpenluft 4.0 zusätzlich auf eine automatische Zustandserfassung der Verdichter über die „Logic-Box“, teilte GS1 Schweiz weiter mit. Durch die Digitalisierung werden alle aktuellen Zustände wie Geoposition, Füllstände oder Anzahl der eingeworfenen Abfallsäcke erfasst und bei Bedarf automatisch versendet. Über eine Plattform im Internet und eine Smartphone-App sind die Daten laut GS1 Schweiz jederzeit einsehbar. Bei 75 Prozent und 100 Prozent Füllmenge werden SMS und E-Mails an die Zentrale versendet: Der Verdichter werde nur dann geleert, wenn er wirklich voll sei. Gleichzeitig sei mit der Füllstandsmeldung eine automatische Wartungserinnerung realisiert worden, meldete GS1 Schweiz, „die unnötige oder verpasste Wartungen verhindert“. Dank der Digitalisierung der Abfallverdichter konnten den Angaben zufolge die Fahrten um 16 Prozent reduziert werden.

Würdigung der Jury

Die Jury des Swiss Logistics Awards sprach der Lösung „System-Alpenluft 4.0“ ein großes Potenzial zu. Jury-Präsident Hans Rudolf Hauri sagte: „Denkbar sind weitere Anwendungen innerhalb der Nische Altstädte, Bergdörfer und Kurorte.“ In ihrer Begründung hob die Jury hervor, dass das System-Alpenluft 4.0 den Waren-, Wert- und Informationsfluss vorbildlich miteinander verbinde und so einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit leiste. „Mit dem automatisierten Erfassen und Versenden von Informationen, wie beispielsweise Füllstände, wird das „Internet of Things“, ein Aspekt von Industrie 4.0, im Bereich der Entsorgungslogistik umgesetzt“, so Hauri weiter.