Pakete auf Fördertechnik: Vor Weihnachten laufen die Logistikzentren der KEP-Spezialisten auf Hochtouren. Foto: Cybrian/Fotolia
Thilo Jörgl

Mehr Pakete, mehr Fahrzeuge, mehr Personal: Die deutschen Paketdienstleister gehen davon aus, dass das Paketvolumen im Weihnachtsgeschäft gegenüber 2015 zunimmt. An den Tagen kurz vor Heiligabend rechnet die Deutsche Post DHL täglich mit rund acht Millionen zugestellter Sendungen. Unterm Strich, so schätzt der KEP-Spezialist aus Bonn, wird die Paketmenge im Weihnachtsgeschäft 2016 um rund zehn Prozent wachsen.

Heißes Geschäft

Im „heißen Weihnachtsgeschäft“ befindet sich derzeit auch der KEP-Dienstleister Hermes. Das Hamburger Unternehmen erwartet bis zum 25. Dezember ein Plus von 20 Prozent beim Paketvolumen im Vergleich zum Vorjahr. Die Hanseaten gehen davon aus, dass sie im letzten Monat des Jahres rund 42 Millionen Sendungen zustellen müssen. An Spitzentagen kurz vor dem Weihnachtsfest rechnet Hermes mit zwei Millionen Paketen pro Tag. Die Fahrzeugflotte wurde um 3.600 Transporter und Lkw aufgestockt, verkündete das Unternehmen schon Ende Oktober.

25.000 Aushilfen

Hermes engagierte rund 5.400 zusätzliche Voll- und Teilzeitkräfte für die Zeit vor Weihnachten. Wettbewerber GLS verkündete vor dem Start der Paketflut, dass 1.000 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt worden sind. Nach Angaben des Bundesverbands Paket & Expresslogistik haben KEP-Unternehmen 2016 etwa 25.000 Aushilfen engagiert, um das boomende Sendungsvolumen in den Griff zu bekommen.

Internethandel steigt

Dass immer mehr Pakete vor Weihnachten zugestellt werden müssen, liegt daran, dass immer mehr Verbraucher bequem vom Sofa aus Waren im Netz einkaufen und dann die Deutsche Post DHL, UPS, Hermes & Co. die Pakete ausliefern. Nach den Zahlen des Handelsverbandes Deutschland (HDE) legt der elektronische Handel jedes Jahr zu. Von den rund 91 Milliarden Euro, die der Handel in den Monaten November und Dezember 2016 umsetzen wird, könnten dem HDE zufolge mehr als zwölf Milliarden Euro in die Kassen des Onlinehandels strömen. Ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Bis 2025 könnte der Anteil des Handels im Netz am gesamten Handel nach Schätzungen der Deutschen Post DHL von acht Prozent auf 40 Prozent in entwickelten Volkswirtschaften steigen.