Logistikimmobilien: Weniger Neubauten in 2016

Leichter Rückgang bei der Gesamtfläche aller Neubauten.
In Deutschland sind 2016 insgesamt rund 3,3 Millionen Quadratmeter neue Logistikfläche entstanden. Das geht aus dem sogenannten Logistikimmobilien-Seismographen hervor. (Symbolbild: Fotolia/carloscastilla)
In Deutschland sind 2016 insgesamt rund 3,3 Millionen Quadratmeter neue Logistikfläche entstanden. Das geht aus dem sogenannten Logistikimmobilien-Seismographen hervor. (Symbolbild: Fotolia/carloscastilla)
László Dobos

In Deutschland sind 2016 insgesamt rund 3,3 Millionen Quadratmeter neue Logistikfläche entstanden. Das geht aus dem sogenannten Logistikimmobilien-Seismographen hervor, einer vom Beratungsunternehmen Logivest GmbH, München, und der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS) herausgegebenen Studie. Die Gesamtfläche aus dem Jahr 2015 mit rund 3,9 Millionen Quadratmetern sei damit nicht erreicht, schreibt Logivest. Dennoch zähle 2016 mit 247 erfassten Logistikimmobilien-Baustarts ähnlich viele wie 2015 mit 251. Die leicht rückläufige Flächenentwicklung erklärt Logivest vor allem mit der Größe der realisierten Objekte. Während im Jahr 2015 eine ganze Reihe an Logistikimmobilien mit mehr als 100.000 Quadratmetern Fläche realisiert worden seien, habe es in 2016 lediglich eine Ansiedlung mit vergleichbarer Größe gegeben. Besonders viele Logistikimmobilien werden im Süden und Westen Deutschlands gebaut. Sowohl bei der Fläche als auch bei der Objektanzahl zeige sich eine deutliche Fokussierung auf diese Regionen, schreibt Logivest.

Die meiste Logistikfläche entsteht am Niederrhein

Im Jahresranking der Studie unter den Top-Logistikregionen belegt der Niederrhein mit circa 435.000 Quadratmeter neu gebauter Fläche aktuell den ersten Platz. Platz zwei belegt Rhein-Neckar mit knapp 320.000 Quadratmetern und Platz drei das östliche Ruhrgebiet mit rund 285.000 Quadratmetern Neubaufläche. Die Regionen Rhein-Main und Schwaben (das sind nach der Definition der Studie Augsburg, Ulm und deren Umgebung) fallen deutlich zurück. Diese waren in 2015 hinter der Region Niederrhein auf dem Siegertreppchen, in 2016 fallen sie auf den vierten und 13. Platz zurück. Als auffällig bezeichnen die Studienautoren die fehlende Neubautätigkeit in der Region Donau, also nach der Definition der Studie Regensburg und Umgebung. In 2015 sei die Region noch auf dem vierten Platz der Top-Logistikregionen gewesen, schreibt Logivest. Im aktuellen Ranking stehe sie auf dem letzten Platz. Auch Koblenz und Nürnberg liegen deutlich hinter ihren Vorjahreswerten.

Der Handel treibt den Neubau von Logistikimmobilien an

Bereits 2015 stellte laut Studie der Handel mit 42 Prozent die größte Nutzergruppe neu gebauter Logistikflächen dar. Auch in der Studie 2016 ist der Handel mit 38 Prozent weiterhin die größte Nutzergruppe. Somit sei der Handel, der vor allem im Online-Umfeld boome, weiterhin stärkster Treiber des Logistikimmobilienneubaus, schreibt Logivest. Die zweitgrößte Nutzergruppe ist die Industrie mit 31 Prozent (2015: 23 Prozent). Die drittgrößte Nutzergruppe sind die Logistikdienstleister mit 30 Prozent (2015: 35 Prozent). Damit hat die Industrie die Logistikdienstleister überholt. „Erklären lässt sich diese Entwicklung vor allem dadurch, dass Industrieunternehmen zunehmend selbst als Investoren von Logistikimmobilien auftreten“, so Kuno Neumeier, Geschäftsführer der Logivest GmbH.