E-Commerce: Amazon baut Luftfracht-Umschlagplatz

Hubs von UPS und DHL in der Nähe.
Amazon will seine Luftfrachtkapazität ausbauen und investiert in ein Umschlagzentrum am Flughafen Cincinnati in den USA. (Symbolbild: Fotolia/Maria)
Amazon will seine Luftfrachtkapazität ausbauen und investiert in ein Umschlagzentrum am Flughafen Cincinnati in den USA. (Symbolbild: Fotolia/Maria)
László Dobos

Amazon baut in den USA ein eigenes Drehkreuz für die Luftfracht. Wie das Unternehmen kürzlich bekannt gegeben hat, soll am Flughafen Cincinnati (IATA-Code: CVG) im Bundesstaat Kentucky ein Umschlagplatz entstehen. 2.000 Menschen sollen dort arbeiten. Zu den Kosten sagt Amazon nichts, doch nach Medienberichten soll die Investition mit 1,5 Milliarden US-Dollar (1,4 Milliarden Euro) zu Buche schlagen.

Ehrgeizige Pläne in Kentucky

Im vergangenen Jahr unterzeichnete Amazon einen Leasing-Vertrag über 40 Flugzeuge. Nach Unternehmensangaben fliegen davon 16 bereits für Amazon, die anderen sollen später dazukommen. Die Flugzeugflotte heißt „Prime Air“. Am neuen Umschlagplatz sollen Pakete sortiert und die Flugzeuge be- und entladen werden. Nach Informationen des „Manager Magazin“ soll es pro Tag rund 200 Starts und Landungen am Umschlagplatz geben. Amazon ist in der Region bereits sehr aktiv. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen im Bundesstaat Kentucky, wo sich auch der Flughafen befindet, nach eigenen Angaben mehr als 10.000 Menschen in elf Fulfillment-Zentren.

Frontalangriff auf DHL und UPS?

Der Standort Kentucky ist als Umschlagplatz für Luftfracht beliebt. Am Flughafen Cincinnati betreibt DHL seit Jahren ein globales Drehkreuz für Luftfracht. DHL-Maschinen starten von dort Richtung Asien, Australien, Latein-Amerika und Europa. Und im 160 Kilometer weit entfernten Louisville, ebenfalls in Kentucky, unterhält UPS seinen „Worldport“, also seinen globalen Frachtflughafen. Die Anlage erstreckt sich nach Angaben von UPS auf einem Gelände von etwa 500.000 Quadratmetern und kann bis zu 416.000 Pakete in der Stunde verarbeiten.

Amazons Pläne mit der Lieferkette

Amazon will immer größere Teile der Lieferkette selbst abbilden und unabhängiger von Logistikdienstleistern werden. So gebe es bereits 4.000 Lkw, die nur für Amazon fahren, schreibt der Konzern. Wie die Onlinezeitung „TechCrunch“ berichtet, hat das Unternehmen vor Kurzem damit begonnen, den Schiffstransport von Produkten aus China abzuwickeln. Amazon buche dabei die Frachträume in den Schiffen.