Logistikimmobilien: Neuling investierte 400 Millionen Euro in 2016

RLI Investors schließt ein starkes Jahr 2016 ab.
Die mechanisierte Zustellbasis von DHL in Leimen. Im vergangenen Jahr erwarb RLI ein ähnliches Objekt von DHL in Karlsruhe. (Foto: HeidelbergCement/Steffen Fuchs)
Die mechanisierte Zustellbasis von DHL in Leimen. Im vergangenen Jahr erwarb RLI ein ähnliches Objekt von DHL in Karlsruhe. (Foto: HeidelbergCement/Steffen Fuchs)
László Dobos

Die RLI Investors GmbH aus München hat im Jahr 2016 Logistikimmobilien im Gesamtwert von rund 400 Millionen Euro gekauft. Dies gab das Unternehmen am heutigen Tag der Presse bekannt. Allein im vierten Quartal 2016 habe RLI fünf Immobilien mit einem Transaktionsvolumen von zusammen rund 120 Millionen Euro angekauft.

Fonds fast abgeschlossen

Damit ist laut RLI der Logistikfonds „RLI Logistics Fund - Germany I“ nahezu voll investiert. Für den Fonds erwarb das Unternehmen 15 Logistikimmobilien in Deutschland mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro. Die Fondsimmobilien verfügen über Mietflächen von rund 350.000 Quadratmeter bei Vertragsmieten von knapp 18 Millionen Euro. RLI prüft noch den Ankauf von drei Neubauten mit einem Investitionsvolumen von 45 Millionen Euro für den Fonds. Die meisten RLI-Neuerwerbungen seien 2016 in diesen Fonds gegangen, schreibt das Unternehmen.

Neueste Transaktionen in Wolfsburg, Ratingen, Karlsruhe, München

Zu den jüngsten Ankäufen für den Fonds gehören Objekte in Wolfsburg, Ratingen, Karlsruhe und München. Das Objekt in Wolfsburg sei langfristig an den Logistikdienstleister Rudolph Logistik Gruppe mit Hauptsitz in Baunatal vermietet, schreibt RLI. Dieser beliefere das VW-Werk „just in time“ und „just in sequence“ mit Komponenten. Die Logistikimmobilie verfügt über rund 32.000 Quadratmeter Mietfläche und wurde 2013 errichtet. In Ratingen stünden noch 7.000 Quadratmeter zur baldigen Nachvermietung an. Die angekaufte Logistikimmobilie in Karlsruhe ist laut RLI eine mechanisierte Zustellbasis der Deutschen Post DHL Group. Mit dem Karlsruher Objekt habe RLI inzwischen das vierte Paketverteilzentrum erworben. Außerdem kaufte RLI nach eigenen Angaben ein noch im Bau befindliches Lager in der Nähe von München. Dieses liege direkt an der Autobahnausfahrt der A8 München-Stuttgart und sei langfristig an drei Mieter aus unterschiedlichen Branchen vermietet.

Sieben Prozent Rendite vom Marktneuling

RLI gibt die laufende jährliche Ausschüttungsrendite des „RLI Logistics Fund - Germany I“ mit über sieben Prozent an. Am Fonds beteiligen sich laut RLI institutionelle Investoren wie Versicherungen, Versorgungswerke, Pensionskassen und Banken. Darüber hinaus hat RLI im Rahmen eines Asset Advisory Mandates den Ankauf einer Logistikimmobilie im Raum Stuttgart durch einen großen internationalen Investor akquiriert, begleitet und zum erfolgreichen Abschluss geführt. Die Transaktion hatte ein Volumen von nahezu 100 Millionen Euro. RLI Investors ist nach eigenen Angaben erst vor zwei Jahren auf den Markt getreten.

Dynamische Entwicklung für 2017 erwartet

RLI-Geschäftsführer Bodo Hollung geht davon aus, im laufenden Jahr an die bisherige dynamische Entwicklung anknüpfen zu können. „Die Nachfrage auf der Investorenseite ist angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase und der attraktiven Renditen bei Logistikimmobilien unverändert sehr hoch.“ Gerade durch die politischen Veränderungen in den USA und dem bevorstehenden Brexit würden deutsche Anleger sowie Investoren aus dem angelsächsischen und asiatischen Bereich vermehrt auf Deutschland setzen. Stabile politische Rahmenbedingungen, verlässliche gesetzliche Regelungen, die starke Wirtschaft und die im internationalen Vergleich hervorragende Infrastruktur machten insbesondere Logistikobjekte in Deutschland lukrativ.