BMW: Suche nach Standards und offenen Systemen

Autobauer strebt die vollständige Transparenz in der Supply Chain an.

STR/5 in Wackersdorf: Dieses fahrerlose Transportsystem entwickelte BMW zusammen mit dem Fraunhofer IML in Dortmund. Foto: BMW Group
STR/5 in Wackersdorf: Dieses fahrerlose Transportsystem entwickelte BMW zusammen mit dem Fraunhofer IML in Dortmund. Foto: BMW Group
Thilo Jörgl

Um sich für das Industrie-4.0-Zeitalter fit zu machen, strebt der Autobauer BMW laut seinem Produktionsvorstand Oliver Zipse eine „vollständig transparente Supply Chain“ an. Ganz oben auf der Agenda des Münchner Traditionsunternehmens, das 2016 sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte, stehen auch Themen wie die Vernetzung der Produktion, die Anbindung aller Logistikdienstleister an die IT, die Verfolgung der Positionen von Teilelieferungen sowie der Einsatz autonomer Flurförderzeuge in der Versorgungskette.

Auf Lieferanten angewiesen

Damit BMW diesen Weg gehen kann, müssen aber auch die Lieferanten und Dienstleister des Automobilisten mitspielen. Denn heute liegen bis zu 70 Prozent der Wertschöpfung in der Autoherstellung bei den Zulieferern. Zu den aktuell größten Herausforderungen zählen für BMW in diesem Zusammenhang „offene Systeme, gemeinsame Standards und durchgängige Daten“. Das sagte Produktionsvorstand Zipse bereits im Oktober 2016 vor Teilnehmern des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin. Aus Insiderkreisen wurde bekannt, dass bereits Gespräche zwischen dem Autobauer und Intralogistikern beziehungsweise deren Verbänden zu genau diesem Thema laufen.

Neue Technologien im Test

Um seinen strategischen Zielen näher zu kommen, testet der Autobauer derzeit verschiedene Innovationen und Technologien. Marco Prüglmeier, Projektleiter Innovationen und Industrie 4.0 in der BMW Group Logistik, sagt dazu: „Wir haben eine klare Zukunftsvision und setzen uns frühzeitig mit den Technologien von morgen auseinander.“ Zu den Technologien, die derzeit getestet werden, zählen unter anderem Augmented-Reality-Datenbrillen für Mitarbeiter, autonome Routenzüge in der Montage, Elektro-Lkw auf Kurzstrecken sowie eine Flotte von zehn autonomen Transportrobotern im Alltagsbetrieb am Standort Wackersdorf. Wie die ersten Tests mit den autonomen Fahrzeugen unter dem Namen STR/5 verlaufen sind und warum der Autobauer die Geräte selbst gebaut und nicht von einem der zahlreichen Intralogistik-Anbieter gekauft hat, lesen Sie in der LOGISTIK HEUTE-Titelgeschichte des Februar-Heftes 2017, das am 17. Februar erschienen ist.

Referent bei Forum

LOGISTIK HEUTE konnte den BMW-Innovationsexperten Marco Prüglmeier auch als Referenten für ein Forum zum Thema Industrie 4.0 am 1. Juni 2017 in Karlsruhe gewinnen, wo er über die wichtigsten Projekte berichten wird. Mehr Infos finden Sie unter https://www.logistik-heute.de/Produktion2017