Binnenschifffahrt: Bayernhafen-Gruppe schlägt weniger Güter um

Weniger Güter und mehr Container in 2016.

Die Massengüter verlagern sich zunehmend vom Schiff auf die Bahn, zeigen die Erfahrungen der Bayernhafen-Gruppe. (Foto: Bayernhafen-Gruppe)
Die Massengüter verlagern sich zunehmend vom Schiff auf die Bahn, zeigen die Erfahrungen der Bayernhafen-Gruppe. (Foto: Bayernhafen-Gruppe)
Redaktion (allg.)

An den Standorten der Bayernhafen-Gruppe legte der Containerumschlag 2016 zu, während der Güterumschlag um gut sieben Prozent rückläufig war. Dies teilte die auch als Bayernhafen-Gruppe bekannte Bayernhafen GmbH & Co. KG aus Regensburg mit. In Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau schlug die Bayerhafen-Gruppe 2016 per Schiff und Bahn insgesamt neun Millionen Tonnen um, das sind 7,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Bahn hatte daran einen Anteil von 5,99 Tonnen, das sind 4,55 Prozent weniger als 2015. Als einen Hauptgrund für diesen Rückgang nannte das Unternehmen die Einstellung der Rollenden Landstraße zwischen Regensburg und Trient zum 30. Juni 2016.

Investition in die Standorte

Zwölf Millionen Euro investierte die Bayernhafen-Gruppe in ihre Standorte – insbesondere in die Vorbereitung und Erweiterung von Ansiedlungsflächen. Für 2017 plant das Unternehmen sogar Investitionen in Höhe von etwa 30 Millionen Euro. Ein Teil dieser Gelder fließt in Verbesserungen der schienen- und wasserbezogenen Infrastruktur, die über mehrere Jahre laufen.

Containerumschlag wächst

Der Containerumschlag in Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg und Regensburg entwickelte sich dem Vernehmen nach positiv. Er legte um 3,12 Prozent auf insgesamt 459.794 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) zu. Dahingegen schrumpfte der Schiffsgüterumschlag um 12,24 Prozent auf 3,02 Millionen Tonnen. Die Bayernhafen-Gruppe macht dafür mehrere Faktoren verantwortlich. Der Umschlag von Mineralöl und Steinkohle per Schiff sei zurückgegangen. In Regensburg, dem gemessen am Schiffsgüterumschlag größten bayerischen Hafen, sei es wasserstandsbedingt zu weniger Leichterungen als im Vorjahr gekommen. Dies habe sich auch auf andere Güterarten ausgewirkt.

Harter Konkurrent Eisenbahn

„Vor ein paar Jahren wurden Massengüter in aller Regel auf dem Binnenschiff transportiert“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen Gruppe, „heute übernimmt die Bahn mehr und mehr dieser Güter.“ Das Ausmaß der Verkehrsverlagerung zeigt sich, wenn statt Güterumschlag in Tonnen die Transportleistung der einzelnen Verkehrsträger in Tonnenkilometern betrachtet wird. In Deutschland transportierte nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur in 2014 die Eisenbahn ihre Güter durchschnittlich 309 Kilometer weit, das Binnenschiff 259 Kilometer, der Lkw, der insbesondere den Vor- und Nachlauf übernimmt, nur 94 Kilometer. Die durchschnittliche Transportweite per Binnenschiff an den Bayernhafen-Standorten lag dem Unternehmen zufolge im vergangenen Jahr bei 694 Kilometer. So ist es beispielsweise von Regensburg nach Rotterdam deutlich weiter als zum Beispiel vom Ruhrgebiet aus. Über alle Bayernhafen-Standorte ergeben sich so fürs Binnenschiff rund 2,1 Milliarden Tonnenkilometer. (ha, ld)