Kombinierter Verkehr: Ausbau zwischen Adria und Ostsee

Erste direkte Zugverbindung von Triest zum Hafen Kiel.
 Von der Ostsee zur Adria: Auf der 1.360 Kilometer langen Strecke ist der Güterzug 26 Stunden unterwegs. (Foto: Port of Kiel)
Von der Ostsee zur Adria: Auf der 1.360 Kilometer langen Strecke ist der Güterzug 26 Stunden unterwegs. (Foto: Port of Kiel)
Redaktion (allg.)

Im Hafen von Triest hat die erste direkte Güterzugverbindung zum Seehafen Kiel ihren Betrieb aufgenommen. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG, spricht von einem bedeutenden Schritt für den Logistikstandort. „Der Zug ist die ideale Verbindung für den schnellen Gütertransport zwischen Ostsee und dem östlichen Mittelmeer.“ Der Zug startet und endet jeweils in Kiel und Triest. Beide Häfen sind zugleich Ausgangspunkte für Fährlinien nach Skandinavien und in die Türkei. In Kiel übernehmen Schiffe der Stena Line den Weitertransport von und nach Schweden.

Verkehr von der Straße auf die Schiene

Das Logistikunternehmen Ekol ist Initiator der Direktzugverbindung, die Claus als „Vorzeigeprojekt auf dem europäischen TEN-T-Korridor zwischen Adria und Ostsee“ bezeichnet. Der Geschäftsführer verknüpft einige Erwartungen mit der Initiative: „Der neue Direktzug wird weitere Verkehre von der Straße auf die Schiene verlagern.“

26 Stunden in den Norden

Zunächst wird die Schienenverbindung einmal je Woche und Richtung bedient. Als Transitzeit für die 1.360 Kilometer lange Strecke gibt der Seehafen Kiel 26 Stunden an. Der Direktzug startet jeden Mittwoch in Triest und trifft am Folgetag in Kiel ein. Der Zug besteht aus 16 Doppeltaschenwagen und kann 32 Ladeeinheiten befördern. Akzeptiert werden Trailer, Wechselbrücken und Container.

Direkter Anschluss an Stena Line

„Von Kiel erreichen die Waren ihre Empfänger in Norddeutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Der Schwedenkai stärkt seine Hub-Funktion für Nordeuropa“, sagte Claus. Der Güterzug sei so getaktet, dass ein direkter Anschluss an die Fährschiffe der Stena Line möglich ist, sodass die Ladung den schwedischen Hafen Göteborg am Freitagmorgen um 9:15 Uhr erreiche. Für Dänemark und den norddeutschen Raum bestimmte Ladungseinheiten werden am Kieler Schwedenkai von Lkw-Zugmaschinen direkt aufgenommen. Abhängig von der Nachfrage soll der Fahrplan des Zuges künftig auf zwei Rundläufe je Woche verdichtet werden. (ha/sln)