Häfen: HHLA will Geschäftsfeld Digitalisierung aufbauen

Für 2017 weniger Gewinn erwartet.
Die HHLA will sein Geschäft über das klassische Containerhandling und -transport hinaus erweitern. (Foto: HHLA/Thies Rätzke)
Die HHLA will sein Geschäft über das klassische Containerhandling und -transport hinaus erweitern. (Foto: HHLA/Thies Rätzke)
László Dobos

Der Containerverkehrspezialist Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) will mit der Entwicklung digitaler Geschäftsfelder neue Wachstumsmöglichkeiten erschließen. Dies gab die Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath auf der Bilanzpressekonferenz am 30. März in Hamburg bekannt. Die HHLA-Chefin forderte zudem eine schnelle Lösung für die offenen Punkte bei der Elbvertiefung.

Digitalisierung und Zukäufe

Die HHLA stehe auf solidem Fundament, sagte Titzrath. Sie machte aber deutlich, dass die noch vorhandenen Stärken angesichts anhaltend herausfordernder Rahmenbedingungen für das Geschäft nicht automatisch langfristige Sicherheit garantierten. Das Unternehmen soll die Digitalisierung als neues Geschäftsfeld verankern. „Wir agieren an einer wesentlichen Schnittstelle der logistischen Transportkette“, sagt Angela Titzrath. Dadurch könne die HHLA unternehmerisch erfolgreiche digitale Initiativen nicht nur identifizieren, sondern auch gemeinsam mit Partnern umsetzen. „Die HHLA soll der Motor des digitalen Wandels im Hamburger Hafen sein“, sagte die Vorstandsvorsitzende. Sie schloss darüber hinaus nicht aus, dass sich die HHLA an Terminals außerhalb Hamburgs beteiligen könnte.

Deutliches Wachstum beim Transport

Im Geschäftsjahr 2016 hat die HHLA Konzernumsatzerlöse von knapp 1,2 Milliarden Euro erzielt. Der Teilkonzern Hafenlogistik erwirtschaftete rund 1,1 Milliarden. Sowohl der Konzern als auch der Teilkonzern haben damit den Vorjahreswert um 3,1 Prozent übertroffen. Während das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) um 4,8 Prozent auf 164 Millionen Euro stieg, nahm das Betriebsergebnis des Teilkonzerns Hafenlogistik um 4,7 Prozent auf 147,6 Millionen Euro zu. Die Menge an transportierten Containern stieg um 6,8 Prozent auf 1,4 Millionen Standardcontainer (TEU). Dieses Wachstum sei vor allem auf die beiden Bahntöchter der HHLA zurückzuführen, teilte das Unternehmen mit. Mit insgesamt 6,7 Millionen TEU wurden im Segment Container 1,5 Prozent mehr Boxen bewegt als 2015.

Weniger Gewinn für 2017 erwartet

Für das Geschäftsjahr 2017 rechnet der HHLA-Vorstand mit einem Gewinnrückgang und einer ansonsten stabilen Entwicklung. Für das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) prognostiziert er wegen der teilweise volatilen Rahmenbedingungen eine Summe zwischen 130 und 160 Millionen Euro. 2016 lag der Gewinn noch bei 163 Millionen. Für den börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik erwartet er einen Gewinn zwischen 115 und 145 Millionen Euro, 2016 lag diese Zahl bei 147 Millionen. Der erwartete Gewinnrückgang hatte an der Börse Folgen: Der Aktienkurs ging zeitweise um bis zu 13,6 Prozent zurück. Beim Containerumschlag rechnet das Unternehmen damit, dass es 2017 ungefähr die gleiche Menge bearbeiten wird wie 2016. Beim Containertransport dürfte laut HHLA der positive Trend anhalten. Auf Konzernebene soll dies zu Umsatzerlösen auf Vorjahresniveau führen.