Lean Management: Wie es beim Bau von Feuerwehrfahrzeugen funktioniert

Christian Kleebauer, Area Manager für Zentral- und Osteuropa beim Feuerwehrausstatter Rosenbauer, berichtet.
Christian Kleebauer, Area Manager für Zentral- und Osteuropa beim Feuerwehrausstatter Rosenbauer, erklärt im Interview mit LOGISTIK HEUTE, wie Mitarbeiter, Technik und IT im Werk Leonding II zusammenspielen, damit das Lean Management funktioniert. (Foto: Matthias Pieringer)
Christian Kleebauer, Area Manager für Zentral- und Osteuropa beim Feuerwehrausstatter Rosenbauer, erklärt im Interview mit LOGISTIK HEUTE, wie Mitarbeiter, Technik und IT im Werk Leonding II zusammenspielen, damit das Lean Management funktioniert. (Foto: Matthias Pieringer)
Matthias Pieringer

Der Feuerwehrausstatter Rosenbauer International AG hat vor drei Jahren das neue Werk Leonding II in Betrieb genommen. An dem österreichischen Standort produziert Rosenbauer das Kommunallöschfahrzeug „AT“ und das Flughafenlöschfahrzeug „Panther“.

Beim Aufbau des neuen Werkes war ein radikales Umdenken gefragt: „Trotz hoher Variantenvielfalt und – verglichen mit Pkw- oder Lkw-Herstellern – einer relativ geringen Stückzahl haben wir im Werk Leonding II eine getaktete Linienfertigung aufgebaut“, berichtet Christian Kleebauer, Rosenbauers Area Manager für Zentral- und Osteuropa, im Gespräch mit LOGISTIK HEUTE. „Die Montage- und Produktionsabläufe haben wir als Sonderfahrzeughersteller auf eine prozessorientierte Fertigung ausgerichtet und uns sehr intensiv mit Lean Management auseinandergesetzt“, erklärt Kleebauer. Das Flughafenlöschfahrzeug Panther zum Beispiel, von dem jeder Kunde sein individuelles Exemplar erhalte, sei ursprünglich von je einem Team in Standplatzmontage gefertigt worden.

Vier Stationen fürs Chassis, sechs für denAufbau

In der Montage im Werk II durchläuft das Flughafenlöschfahrzeug vier Stationen fürs Chassis und sechs Stationen für den Aufbau. Auf Schienen werden die Fahrzeuge und Aufbauten des „Panther“ automatisch von einer Station zur nächsten transportiert. Die Materialversorgung vollzieht Rosenbauer nach dem Kanban- beziehungsweise Pull-Prinzip.

APS-System eingeführt

Zu den zentralen Aspekten der laufenden Prozessoptimierung zählt auch die Einführung des Advanced Planning and Scheduling (APS)-Systems „wayRTS“ des Münchner Anbieters Wassermann AG im Jahr 2015. „Das Projekt SAFE ist das Synonym für das Lean Management bei Rosenbauer“, sagt Kleebauer über die Hintergründe der Softwarewahl. Es betreffe zum einen die „Hardware“, wie ein neues Werk, aber zum anderen gehe es natürlich darum, die Arbeitsweisen und Methoden des Lean Managements zu etablieren. „Wir haben sehr rasch erkannt, dass wir auch eine geänderte Form der Planung und Steuerung für unsere Prozesse brauchen, um das Gesamtsystem vollumfänglich nutzen zu können“, sagt er. WayRTS wird für die Planung für den kompletten Standort Leonding, also auch für das Werk I, eingesetzt und soll 2017 an weiteren Standorten ausgerollt werden“, so Kleebauer.

Immenser Wandel in Produktion undSupply ChainManagement

Das neue Werk Leonding II bedeutete für Rosenbauer einen immensen Wandel in Produktion und Supply Chain Management. Im Interview mit LOGISTIK HEUTE erläutert Kleebauer, wie man die Mitarbeiter von so einer Revolution überzeugt. Außerdem gibt der Experte Beispiele für Schritte, die der Feuerwehrausstatter Rosenbauer in Richtung Industrie 4.0 und Digitalisierung unternimmt. Das komplette Interview mit Christian Kleebauer lesen Sie in der LOGISTIK HEUTE-Ausgabe 4/2017, die am 19. April erschienen ist.