Dobrindt: „Wer nicht komplett digitalisiert, der verliert“

Die 7. Nationale Konferenz Güterverkehr und Logistik stand im Zeichen der Digitalisierung.
Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sprach auf der 7. Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in München über die Schlüsselrolle der Logistik für eine erfolgreiche Digitalisierung. (Foto: Matthias Pieringer)
Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sprach auf der 7. Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in München über die Schlüsselrolle der Logistik für eine erfolgreiche Digitalisierung. (Foto: Matthias Pieringer)
Matthias Pieringer

„Wer nicht komplett digitalisiert, der verliert.“ Diesen Grundsatz, der insbesondere für die Logistik gelte, hat Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, auf der 7. Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik am 23. Mai in München betont. „Die Logistik ist der Schlüsselfaktor, damit die Digitalisierung ein Erfolg werden kann“, sagte Dobrindt in seiner Rede im Hotel Bayerischer Hof.

Masterplan Schienengüterverkehr angekündigt

Den zunehmenden Verkehr könnten weder Straße noch Schiene alleine bewältigen, unterstrich er. Daher möchte der Minister beide Verkehrsträger, die aus seiner Sicht Partner und zugleich Konkurrenten sind, stärken. Dafür brauche man aber, so Dobrindt, eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung. Als Maßnahme um diese für die Schiene zu erreichen führte er das Verbot von lauten Güterwaggons auf deutschen Schienen ab 2020 an. Zudem kündigte Dobrindt an, dass er in den kommenden Wochen einen „Masterplan Schienengüterverkehr“ vorstellen werde.

Der Bundesverkehrsminister forderte auf der Konferenz erneut schnellere Planungsverfahren. Das berechtigte Argument des Umweltschutzes dürfe nicht missbraucht werden, um Projekte aufzuhalten, mahnte er.

Richtungsentscheidungen treffen

„Nicht der reine Konsens bringt uns weiter, sondern der Mut, Richtungsentscheidungen zu treffen.“ Das mache die Verkehrspolitik der Zukunft aus, schloss Dobrindt in München seine Rede.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, das nach München geladen hatte, begrüßte zur Konferenz 300 Teilnehmer. Als Kernthema setzte das Ministerium die Digitalisierung.

Infrastruktur intelligenter nutzen

Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr, hatte schon zu Beginn der Konferenz, in seiner Eröffnungsrede, gefordert: „Wir müssen intelligenter werden in der Nutzung der Infrastruktur und in der Vernetzung der Verkehrsträger.“. Die Informationen müssten noch besser fließen, sagte Dobrindts CSU-Parteifreund. Mit der Digitalisierung bieten sich laut Herrmann viele Chancen. Zugleich warnte der bayerische Verkehrsminister aber vor den Auswirkungen von Hackerangriffen auf die Logistik, die zum Beispiel dafür sorgen könnten, dass ein für Hamburg bestimmter Container schließlich in Sao Paulo lande. „Die Herausforderungen werden“, so Herrmann, „auch im Bereich Cybersicherheit enorm sein.“

Bereits am Vorabend des Kongresses hatte Bundesverkehrsminister Dobrindt im Rahmen eines Empfangs in der Pinakothek der Moderne in München die Kühne Logistics University, Hamburg, mit dem Hochschulpreis für Güterverkehr und Logistik 2017 ausgezeichnet (LOGISTIK HEUTE berichtete).