10. Weltverkehrsforum: Autonomes Fahren und Vernetzung im Fokus

Alexander Dobrindt möchte Mobilität 4.0 in Deutschland stärker ausbauen.
Eröffnete das 10. Weltverkehrsforum mit einer Rede zum Thema Mobilität 4.0: Bundesverkehrsminister und Gastgeber Alexander Dobrindt. (Foto: BMVI)
Eröffnete das 10. Weltverkehrsforum mit einer Rede zum Thema Mobilität 4.0: Bundesverkehrsminister und Gastgeber Alexander Dobrindt. (Foto: BMVI)
Sandra Lehmann

Das 10. Weltverkehrsforum (World Transport Forum ITF), das vom 31. Mai bis zum 2. Juni in Leipzig stattfindet, legt den Fokus zum Jubiläum auf die Themen Mobilität 4.0, Konnektivität, autonomes Fahren, Ausbau der Infrastruktur sowie die politische Verantwortung für Verkehrsentwicklung und Zugang zu urbanen Räumen. Unter dem Motto „Governance of Transport“ treffen sich derzeit rund 1.000 Teilnehmer aus 70 Staaten zum internationalen Austausch über Verkehr und Mobilität.

Mobilität auch in den Regionen

Dabei werden sowohl die Auswirkungen als auch die Entwicklungen durch die Digitalisierung im Güter- und Personenverkehr weltweit diskutiert. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sagte in seiner Rede zur Eröffnung der Veranstaltung: „Mit der Digitalisierung der Mobilität erleben wir derzeit die spannendste Innovationsphase seit der Motorisierung. Die Staaten tragen dabei eine besondere Verantwortung: Denn Innovationen haben die Tendenz, sich auf die Metropolen zu konzentrieren. Sie müssen aber auch in den Regionen stattfinden, damit alle Menschen daran teilhaben können. Deshalb investieren wir jetzt Rekordmittel in eine flächendeckend leistungsfähige Infrastruktur. Wir bringen die Gigabit-Netze in die Regionen und das automatisierte Fahren auf die Straße. Deutschland ist mehr als jeder andere Staat in der Fläche stark. Die Mobilität 4.0 gibt uns die Chance, diese Stärke weiter auszubauen.“

Millionen Jobs gefährdet

Dass Innovationen insbesondere im Bereich Güterverkehr auch Herausforderungen mit sich bringen, legt indes eine gemeinsame Studie des ITF, der International Road Transport Union, der European Automobile Manufacturers`Association sowie der International Transport Workers Federation nahe, die anlässlich des Weltverkehrsforums der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Demnach können autonome Lkw zwar helfen, Emissionen zu senken, den Verkehr sicherer zu machen und Kosten zu sparen, aber auch zu hoher Arbeitslosigkeit bei Berufskraftfahrern führen. Laut den Studienmachern wären bei einer flächendeckenden Einführung des autonomen Fahrens etwa zwei Millionen Jobs in den USA und Europa bedroht.

Thinktank für Mobilitätspolitik

Das Weltverkehrsforum wurde 2006 unter der Schirmherrschaft des OECD gegründet und versteht sich als Thinktank für internationale Mobilitätspolitik. 2017 ist das ITF mit dem Beitritt Kasachstans sowie der Vereinigten Arabischen Emirate auf 59 Mitgliedstaaten angewachsen. Die Präsidentschaft der Veranstaltung, die jährlich wechselt, liegt in diesem Jahr bei Mexiko.

Das nächste Weltverkehrsforum findet 2018 erneut in Leipzig statt.