Industrie 4.0: Deutschland, Frankreich und Italien schließen Kooperation

Joint Venture möchte Digitalisierung für den Mittelstand nutzbar machen.
Deutschland, Frankreich und Italien haben eine Kooperation zur Umsetzung der Digitalisierung in der Produktion geschlossen. (Symbolbild: Peshkova/Fotolia)
Deutschland, Frankreich und Italien haben eine Kooperation zur Umsetzung der Digitalisierung in der Produktion geschlossen. (Symbolbild: Peshkova/Fotolia)
Sandra Lehmann

Die deutsche Initiative „Plattform Industrie 4.0“ kooperiert mit der französischen „Alliance Industrie du Future“ sowie mit der italienischen Initiative „Piano Industria 4.0“, um die Digitalisierung von Fertigungsprozessen in allen drei Ländern voranzutreiben und Anstrengungen auf gesamteuropäischer Ebene in diesem Bereich zu fördern. Das gaben die drei Organisationen gemeinsam Ende Juni bekannt.

Gemeisamer Plan

Demnach haben die drei Initiativen seit einem ersten gemeinsamen Treffen auf der „Digitising Manufacturing in G20“-Konferenz im März in Berlin, einen gemeinsamen Aktionsplan zur Umsetzung ihrer Ziele entworfen. Diesen stellte der Lenkungsausschuss des trilateralen Joint-Ventures am 20. Juni im italienischen Turin der Öffentlichkeit vor. Der Plan umfasst drei gemeinsame Kernziele, die in interdisziplinären und internationalen Arbeitsgruppen vorangetrieben werden sollen:

  • Standardisierung und Entwicklung gemeinsamer Rahmenbedingungen: Da gleiche Standards für die europaweite Digitalisierung essenziell sind, sollen relevante Normen identifiziert und in gemeinsamen Aktionen umgesetzt werden. Dazu zählt auch die Harmonisierung von Organisationsstrukturen sowie die Integration von KMUs in Standardisierungsverfahren.
  • Einbezug von KMUs und Aufbau von Testfeldern: Damit KMUs Industrie 4.0 besser umsetzen können, sollen Anwendungsfälle aus allen drei Ländern zusammengetragen und in einer gemeinsamen Matrix verlinkt werden. Basierend darauf sollen Industrie 4.0-Szenarien optimiert und entsprechende Testfelder aufgebaut werden.
  • Schaffung politischer Rahmenbedingungen: Um ein positives Umfeld für die Durchführung von Digitalisierungsmaßnahmen in den drei Ländern zu schaffen, soll ein Austausch von Best Practice-Beispielen- und Programmen stattfinden. Zudem soll die gemeinsame Haltung des trilateralen Joint-Ventures auf europäischer und internationaler Ebene vertreten werden.

„Die Kooperation mit Frankreich und Italien ist für uns der nächste logische Schritt, wenn es um die Etablierung von Industrie 4.0 geht. Zusammen möchten wir uns auf wichtige Kernthemen wie die Standardisierung, die Integration von KMUs und die Schaffung passender Rahmenbedingungen konzentrieren. Unsere Ergebnisse möchten wir mit der europäischen Kommission und anderen EU-Mitgliedern teilen“, sagte Bernd Leukert, Mitglied des Vorstands der SAP SE und Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Initiative Plattform Industrie 4.0 in Turin.

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