Schienengüterverkehr: Dobrindt stellt Masterplan vor

Trassenpreise sollen um 350 Millionen Euro gesenkt werden.
Preiswertere Trassen und mehr Digitalisierung: Das sieht der Masterplan Schienengüterverkehr vor, der am 23. Juni in Berlin vorgestellt wurde. (Foto: Deutsche Bahn)
Preiswertere Trassen und mehr Digitalisierung: Das sieht der Masterplan Schienengüterverkehr vor, der am 23. Juni in Berlin vorgestellt wurde. (Foto: Deutsche Bahn)
Sandra Lehmann

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat am 23. Juni in Berlin einen Masterplan zur Optimierung des Schienengüterverkehrs in Deutschland vorgestellt. Das gab das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bekannt. Der Plan ist dem BMVI zufolge gemeinsam mit dem Sektor Schienengüterverkehr erarbeitet worden und soll auch mit diesem umgesetzt werden.

Millionen für Trassenpreissenkung

Demnach sollen mit Inkrafttreten des Haushalts 2018 Mittel in Höhe von 350 Millionen Euro in die Senkung der Trassenpreise fließen. Laut BMVI sollen die Unternehmen des Wirtschaftszweigs diese Freiräume für Innovationen und Investitionen nutzen.

Ausbau wichtiger Strecken

Zudem sollen die für den Bahngüterverkehr wichtigen Strecken und Großknotenpunkte im Schienennetz aus- oder neugebaut werden. Überholgleise sollen außerdem den Einsatz von 740-Meter-Zügen vereinfachen.

Schiene digitalisieren

Um der zunehmenden Digitalisierung im Gütertransport Rechnung zu tragen, sieht der Masterplan vor, die Onlinebuchung von Trassen zu ermöglichen sowie digitale Fahrpläne, Regelwerke und Trassenvergaben einzuführen. Damit soll dem BMVI zufolge die Netzkapazität gesteigert werden.

Preiswerter dank Automatisierung

Eine geplante Teil- oder Vollautomatisierung von Strecken soll darüber hinaus zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit des Schienengüterverkehrs führen und diesen preiswerter gestalten. Dazu soll noch im Laufe dieses Jahres ein digitales Testfeld im Münchner Rangierbahnhof zur Erprobung der ersten voll automatisierten und digitalisierten Zugbildungsanlage in Betrieb genommen werden.

Investitionen in Forschung

Wie das BMVI berichtet, sollen zukünftig außerdem mehr Forschungsstrukturen im Bereich Bahngüterverkehr etabliert werden. Dazu sieht der Masterplan das Forschungsprogramm „Zukunft Schienengüterverkehr“ vor, zu dem auch eine Förderlandschaft gehören soll. Dobrindt sagte anlässlich der Veröffentlichung des Masterplans: „Unser Ziel ist, mehr Güterverkehr auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern, den Marktanteil des Sektors zu steigern und die Branche dauerhaft zu stärken. Der Bund wird im kommenden Jahr die Trassenpreise für den Schienengüterverkehr deutlich senken. Dafür stellen wir mit dem Haushalt 2018 350 Millionen Euro bereit. Der Gütertransport auf der Schiene wird dadurch billiger. Darüber hinaus investieren wir in den Ausbau der Infrastruktur, etwa das 740-Meter-Netz für längere Züge, treiben die Digitalisierung und Automatisierung von Transport- und Verladeprozessen voran und fördern Innovationen. Die Unternehmen werden entlastet und wir machen sie leistungs- und wettbewerbsfähiger.“