Tarifverträge: Lidl wechselt von Logistik zu Einzelhandel

Rund 3.300 Mitarbeiter in 20 regionalen Lagerlogistikzentren betroffen.
Lidl möchte die Tarifstruktur deutschlandweit vereinheitlichen: In den Lagergesellschaften soll künftig einheitlich der für den Einzelhandel gültige Tarifvertrag Anwendung finden. Zum Logistiknetzwerk des Handelsunternehmens zählt auch das hier zu sehende 2016 eingeweihte neue Lidl-Logistikzentrum in Großbeeren bei Berlin. (Archivbild; Foto: Lidl)
Lidl möchte die Tarifstruktur deutschlandweit vereinheitlichen: In den Lagergesellschaften soll künftig einheitlich der für den Einzelhandel gültige Tarifvertrag Anwendung finden. Zum Logistiknetzwerk des Handelsunternehmens zählt auch das hier zu sehende 2016 eingeweihte neue Lidl-Logistikzentrum in Großbeeren bei Berlin. (Archivbild; Foto: Lidl)
Matthias Pieringer

Lidl hat sich entschlossen, mit den regionalen Lagergesellschaften, die als Servicedienstleister alle Logistikvorgänge der Lidl-Filialbetriebe übernehmen und bisher noch an den Tarifvertrag „Logistik“ gebunden sind, den Arbeitgeberverband zu wechseln und den für den Einzelhandel gültigen Tarifvertrag anzuwenden. Dies teilte das Neckarsulmer Handelsunternehmen am 21. Juli gegenüber der Presse mit. Der Tarifvertragswechsel wird laut Lidl zum nächstmöglichen Zeitpunkt stattfinden und betrifft von den mehr als 78.000 Mitarbeitern in Deutschland rund 3.300 Mitarbeiter in 20 regionalen Lagerlogistikzentren.

„Stärkung des stationären Geschäfts“

Durch die Entscheidung sollen die bei Lidl geltenden Tarifverträge deutschlandweit vereinheitlich werden. Bisher kommen nach Unternehmensangaben in den selbstständigen Lagergesellschaften an einigen Standorten der Tarifvertrag „Logistik“ und an anderen Standorten der Tarifvertrag „Einzelhandel“ zur Anwendung. Der Wechsel sei ein klares Bekenntnis zum Flächentarifvertrag „Einzelhandel“ sowie zur Tarifbindung und sei eine Stärkung des stationären Geschäfts, teilte Lidl mit. Der Schritt erfolge im Interesse der Mitarbeiter und bekräftige die Haltung des Unternehmens, seinen Mitarbeitern einen attraktiven und zukunftssicheren Tarifvertrag sowie transparente und klare Strukturen zu bieten.

„Gleiche Standards“

„Mit dem Wechsel wollen wir gleiche Standards für Filialmitarbeiter sowie für die Mitarbeiter, die in den Lagergesellschaften für die Filialbelieferung verantwortlich sind, sicherstellen. Unser Ziel ist es, einheitliche Strukturen bei unseren Tarifverträgen einzuführen“, sagte Marin Dokozic, Geschäftsleitungsvorsitzender Lidl Deutschland.