Studie: Lastschriften könnten bald verschwinden

Händler glauben, dass Sepa Instant Payments die Lastschriften verdrängt.
Von der neuen Zahlungsmethode Sepa Instant Payments könnte der Handel stark profitieren. (Symbolbild: Fotolia/stockpics)
Von der neuen Zahlungsmethode Sepa Instant Payments könnte der Handel stark profitieren. (Symbolbild: Fotolia/stockpics)
László Dobos

Viele Händler gehen davon aus, dass das Ende des Lastschriftverfahrens naht. Das hat eine Studie der Standardisierungsorganisation GS1 Germany GmbH mit Sitz in Köln herausgefunden. Sie veröffentlichte die Ergebnisse der Studie am 11. September.

Studie zu Sepa Instant Payments

Für die Studie schätzten 37 große stationäre und Online-Handelsunternehmen die Chancen und Herausforderungen ein, die die neue Zahlungsmethode Sepa Instant Payments mit sich bringt. Dieses neue Verfahren soll Überweisungen in Echtzeit ermöglichen und bereits Ende 2017 bei ersten Banken anlaufen. Laut GS1 erwarten die befragten Händler von der neuen Methode schnellere und kostengünstigere Transaktionen und das Ende des risikobehafteten Lastschriftverfahrens.

Geringeres Risiko für Händler

Die große Mehrheit sehe es als Vorteil, dass Gutschriften sofort erfolgen, berichtet Ercan Kilic, Abteilungsleiter Mobile Commerce and Financial Services bei GS1 Germany. Ebenfalls positiv sehen die befragten Händler den Wegfall von Interchange-Gebühren und die garantierte Verfügbarkeit des Geldes. Laut Kilic liegen bei Überweisungen und Lastschriftverfahren meist zwei bis drei Tage zwischen dem Bezahlen und dem Zeitpunkt, an dem das Geld auf dem eigenen Konto eingetroffen ist. Bis dahin gehe der Händler das Risiko ein, dass ein Konto nicht gedeckt ist oder der Kunde eine Zahlung zurückruft. Bei Sepa Instant Payments würden diese Risiken wegfallen.

Womöglich das Aus für die Lastschrift

Mehr als die Hälfte der befragten Händler geht davon aus, dass Sepa Instant Payments das Ende des Lastschriftverfahrens einläuten. Am stationären Point of Sale könnte das für Kunden bedeuten, dass es keine Maestro/ec-Kartenzahlung mit Unterschrift mehr gibt. Stattdessen könne man per Smartphone Echtzeitüberweisungen anstoßen, schreibt GS1 Germany. Hierfür würden Banken und Händler schon an Standards arbeiten, die solche Apps möglich machen.

Einfache Bedienung wichtig

Damit sich Sepa Instant Payments durchsetzt und gut angenommen wird, müsste sie laut den befragten Händlern vor allem einfach zu bedienen sein. Jeder von ihnen nannte die einfache Bezahlung als wesentliche Voraussetzung für einen Erfolg der neuen Zahlungsmethode.